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Der Froschprinz
Grimm Märchen

Der Froschprinz - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 6 min

Es war einmal ein König, der hatte drei Töchter, in seinem Hof aber stand ein Brunnen mit schönem klarem Wasser. An einem heißen Sommertag ging die älteste hinunter und schöpfte sich ein Glas voll heraus, wie sie es aber so ansah und gegen die Sonne hielt, sah sie, dass es trüb“ war. Das kam ihr ganz ungewohnt vor und sie wollte es wieder hineinschütten, indem regte sich ein Frosch in dem Wasser, streckte den Kopf in die Höhe, und sprang endlich auf den Brunnenrand, da sagte er zu ihr:

„Wann du willst mein Schätzchen sein,
will ich dir geben hell, hell Wässerlein.“

„Ei, wer will Schatz von einem garstigen Frosch sein,“ rief die Prinzessin und lief fort. Sie sagte ihren Schwestern was da unten am Brunnen für ein wunderlicher Frosch wäre, der das Wasser trüb machte. Da ward die zweite neugierig, ging hinunter und schöpfte sich auch ein Glas voll, das war eben wieder so trüb, dass sie es nicht trinken wollte. Aber der Frosch war auch wieder auf dem Rand und sagte:

„Wann du willst mein Schätzchen sein,
will ich dir geben hell, hell Wässerlein.“

„Das wär“ mir gelegen,“ sagte die Prinzessin und lief fort. Endlich kam die dritte, und schöpfte auch, aber es ging ihr nicht besser und der Frosch sprach auch zu ihr:

„Wann du willst mein Schätzchen sein,
will ich dir geben hell, hell Wässerlein.“

„Ja doch! ich will dein Schätzchen sein, sagte die Prinzessin, schaff“ mir nur reines Wasser,“ sie dachte aber: was schadet dir das, du kannst ihm ja leicht aus Gefallen so sprechen, ein dummer Frosch kann doch nimmermehr mein Schatz sein. Der Frosch aber war wieder in’s Wasser gesprungen, und als sie nun zum zweiten Mal schöpfte, da war das Wasser so klar, dass die Sonne ordentlich vor Freuden darin blinkte.

Sie trank sich recht satt und brachte ihren Schwestern noch mit hinauf: „was seid ihr so einfältig gewesen und habt euch vor dem Frosch gefürchtet.“ Danach dachte die Prinzessin nicht weiter daran und legte sich Abends vergnügt in’s Bett. Wie sie ein Weilchen darin lag und noch nicht eingeschlafen war, da hört sie auf einmal etwas an der Türe krabbeln, und darnach singen:

„Mach“ mir auf! mach mir auf!
Königstochter, jüngste,
weißt du nicht, wie du gesagt
als ich in dem Brünnchen saß,
du wolltest auch mein Schätzchen sein,
gäb‘ ich dir hell, hell Wässerlein.“

„Ei! da ist ja mein Schatz, der Frosch, sagte die Prinzessin, nun weil ich’s ihm versprochen habe, so will ich ihm aufmachen,“ also stand sie auf, öffnete ihm ein Bisschen die Türe und legte sich wieder. Der Frosch hüpfte ihr nach und hüpfte endlich unten in’s Bett zu ihren Füßen und blieb da liegen, und als die Nacht vorüber war und der Morgen graute, da sprang er wieder herunter und fort zur Türe hinaus.

Am anderen Abend, als die Prinzessin wieder im Bett lag, krabbelte es wieder und sang an der Türe. Die Prinzessin machte auf, und der Frosch lag bis es Tag werden wollte wieder unten zu ihren Füßen. Am dritten Abend kam er, wie an den vorigen. „Das ist aber das letzte Mal, dass ich dir aufmache, sagte die Prinzessin, in Zukunft geschieht‘s nicht mehr.“ Da sprang der Frosch unter ihr Kopfkissen und die Prinzessin schlief ein.

Wie sie am Morgen aufwachte und meinte, der Frosch sollte wieder forthüpfen, da stand ein schöner junger Prinz vor ihr, der sagte, dass er der bezauberte Frosch gewesen, und dass sie ihn erlöst hätte, weil sie versprochen sein Schatz zu sein. Da gingen sie beide zum König, der gab ihnen seinen Segen und da ward Hochzeit gehalten. Die zwei anderen Schwestern aber ärgerten sich, dass sie den Frosch nicht zum Schatz genommen hatten.

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Hintergründe zum Märchen „Der Froschprinz“

Das Märchen „Der Froschprinz“ (KHM 99a) von den Gebrüdern Grimm ist eine deutsche Variante eines klassischen Märchenmotivs, das in vielen Kulturen und Zeiten wiederzufinden ist. Im Kern handelt es von einer Heldin, die durch ihr Versprechen und ihre Güte einen verwunschenen Prinzen erlöst. Im deutschen Kontext hat diese Geschichte einige interessante Hintergründe und Bezüge.

Sammlung und Veröffentlichung: Das Märchen „Der Froschprinz“ wurde von den Brüdern Grimm auf Grundlage von Erzählungen gesammelt, die sie aus verschiedenen Regionen Deutschlands, insbesondere aus Hessen, zusammengetragen haben. Marie Hassenpflug, eine Freundin der Familie Grimm, trug die Geschichte aus ihrer Heimatregion bei. Die Geschichte erschien erstmals im zweiten Teil der 1. Auflage der „Kinder- und Hausmärchen“ von 1815.

Märchenmotiv und Verwandtschaft: Das Märchen „Der Froschprinz“ gehört zum Märchentyp ATU 440 (nach dem Aarne-Thompson-Uther-Index), der sich mit der Erlösung von verwunschenen oder verwandelten Partnern beschäftigt. Die Geschichte weist Parallelen zu anderen Grimm-Märchen wie „Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich“, „Das singende springende Löweneckerchen“ und „Von dem Sommer- und Wintergarten“ auf.

Einflüsse und Variationen: In verschiedenen Versionen des Märchens gibt es unterschiedliche Details und Motive. Zum Beispiel wird in manchen Versionen erklärt, dass die Tochter das Wasser für ihren kranken Vater holen muss. Im ursprünglichen Text des Froschprinzen gibt es ein Gedicht, das der Frosch der Prinzessin vorträgt, um sie davon zu überzeugen, ihn zum „Schätzchen“ zu nehmen. Dieses Gedicht wurde in späteren Versionen verändert oder weggelassen.

Symbolik und Interpretation: Der Froschprinz als Märchen enthält viele symbolische Elemente und lässt unterschiedliche Interpretationen zu. Eine häufige Interpretation sieht in der Geschichte eine Allegorie für die Reifung und Selbstfindung der Heldin, die durch ihre Beziehung zum verwandelten Prinzen ihre eigene Persönlichkeit und Bestimmung erkennt. Auch das Motiv des Lebenswassers, das aus dem Brunnen kommt, kann als Symbol für das Unbewusste und die Klarheit der inneren Wahrnehmung gedeutet werden.

Populärkultur und Rezeption: „Der Froschprinz“ gehört zu den bekannteren Märchen der Gebrüder Grimm und wurde vielfach in der Literatur, Film, Kunst und Musik adaptiert. Insbesondere die Verwandlungsszenen, in denen der Frosch zum Prinzen wird, sind ikonisch und wurden oft bildlich dargestellt. Die Geschichte hat bis heute einen festen Platz in der europäischen Märchen- und Kulturtradition.

Interpretationen zum Märchen „Der Froschprinz“

„Der Froschprinz“ (KHM 99a) von den Gebrüdern Grimm bietet verschiedene Interpretationsansätze, die sowohl psychologische, soziale als auch kulturelle Aspekte des Märchens beleuchten. Hier sind einige mögliche Interpretationen:

Reifung und Selbstfindung: Eine mögliche Interpretation des Märchens liegt in der Reifung und Selbstfindung der jüngsten Schwester. Ihre Begegnung mit dem verwunschenen Prinzen ermöglicht es ihr, über ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken und sich von ihren Schwestern abzugrenzen. Durch ihre Entscheidung, das Versprechen an den Frosch zu halten, zeigt sie moralische Integrität und Empathie und wird am Ende dafür belohnt, indem sie den Prinzen heiratet.

Transformation und Erlösung: Die Verwandlung des Frosches in einen Prinzen symbolisiert die Möglichkeit der inneren Veränderung und persönlichen Entwicklung. Das Märchen betont, dass Liebe und Güte die Macht haben, Menschen zu verändern und zu erlösen, was auch für die jüngste Schwester gilt, die durch ihre Beziehung zum Prinzen eine Transformation durchläuft.

Die Bedeutung des Unbewussten: Das Motiv des Brunnens und des Wassers spielt eine wichtige Rolle im Märchen. Die Quelle des Wassers, das klar oder trüb erscheinen kann, repräsentiert möglicherweise das Unbewusste und die Klarheit der inneren Wahrnehmung. Die jüngste Schwester schöpft klares Wasser, nachdem sie dem Frosch versprochen hat, seine „Schätzchen“ zu sein, was darauf hindeuten könnte, dass sie in Kontakt mit ihrem wahren Selbst und ihrer Intuition steht.

Soziale und Geschlechterrollen: Das Märchen reflektiert auch die sozialen und Geschlechterrollen der Zeit, in der es entstanden ist. Die Geschichte legt nahe, dass weibliche Tugenden wie Gehorsam, Demut und Fürsorge für andere belohnt werden, während Stolz und Selbstsucht, wie sie von den älteren Schwestern repräsentiert werden, zu Missgunst und Unzufriedenheit führen.

Natur und Kultur: „Der Froschprinz“ stellt auch die Beziehung zwischen Natur und Kultur dar. Der Frosch repräsentiert die wilde, unberührte Natur, während die Prinzessin die Kultur und Zivilisation symbolisiert. Durch ihre Interaktion und schließlich ihre Vereinigung wird gezeigt, dass eine harmonische Beziehung zwischen Natur und Kultur möglich und wünschenswert ist.

Diese verschiedenen Interpretationen zeigen, dass „Der Froschprinz“ ein vielschichtiges Märchen ist, das zahlreiche Aspekte menschlicher Erfahrungen und kultureller Werte widerspiegelt. Die anhaltende Beliebtheit der Geschichte zeigt ihre Fähigkeit, sowohl Kinder als auch Erwachsene auf einer tiefen, symbolischen Ebene anzusprechen.

Adaptionen zum Märchen „Der Froschprinz“

Das Märchen „Der Froschprinz“ (KHM 99a) von den Gebrüdern Grimm hat im Laufe der Jahre zahlreiche Adaptionen und Neuinterpretationen erfahren, die in verschiedenen Medien und Kunstformen präsentiert wurden. Hier sind einige konkrete Beispiele für Adaptionen:

Film und Fernsehen: „The Frog Prince“ (1986): Eine amerikanisch-britische Verfilmung des Märchens unter der Regie von Brian Gilbert. Aimee Delamain und John Chancer spielen die Hauptrollen. „Prinzessin Emmy und der Frosch“ (1999): Eine deutsche Zeichentrickserie, die das Märchen des Froschprinzen aufgreift und dabei die Hauptfigur Prinzessin Emmy in den Mittelpunkt stellt. „Die Prinzessin und der Frosch“ (2009): Ein Disney-Animationsfilm von Ron Clements und John Musker, der lose auf dem Froschprinzen basiert. Der Film spielt in New Orleans und fügt dem Märchen zahlreiche neue Elemente und Charaktere hinzu.

Theater und Musical: „The Frog Prince“ (1974): Ein Musical von Jim Eiler und Jeanne Bargy, das die Geschichte des Froschprinzen in Liedern und Tanznummern auf die Bühne bringt. „Froschkönig – Märchen-Musical“ (2010): Ein deutsches Musical von Riccardo Di Francesco und Mathias Schönsee, das auf dem Märchen basiert und durch seine moderne Interpretation und musikalische Vielfalt besticht.

Literatur: „Froschkönig“ (1998): Eine modernisierte Version des Märchens von Rafik Schami, die die Geschichte des Froschprinzen in die heutige Zeit versetzt und auf humorvolle Weise erzählt. „The Princess and the Frog“ (2009): Ein Roman von E.D. Baker, der auf dem Märchen basiert und die Geschichte aus der Sicht der Prinzessin Emma erzählt, die versehentlich einen Frosch küsst und selbst in einen Frosch verwandelt wird. „The Frog Prince Continued“ von Jon Scieszka: In dieser humorvollen Fortsetzung des klassischen Märchens wird das Leben des Froschprinzen und der Prinzessin nach ihrer Hochzeit untersucht. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob sie wirklich glücklich sind und welche Herausforderungen sie als Ehepaar bewältigen müssen. „Enchanted: The Frog Prince“ von Nancy Willard: In dieser Version des Märchens wird die Geschichte aus der Perspektive des Frosches erzählt. Die Leser werden in die Gedanken und Gefühle des Frosches eingeführt, während er versucht, das Herz der Prinzessin zu gewinnen. „The Tale of the Frog Prince“ von Katharine Tynan: Dieses Gedicht erzählt die Geschichte des Froschprinzen in Versform, wobei die traditionellen Elemente des Märchens beibehalten werden. „The Princess and the Frog“ von E.D. Baker: Diese Adaption stellt eine moderne Variante des klassischen Märchens dar und verbindet es mit einer neuen Handlung und Charakteren. In dieser Geschichte verwandelt sich die Prinzessin selbst in einen Frosch, nachdem sie den verzauberten Frosch geküsst hat, und die beiden müssen gemeinsam nach einem Weg suchen, um den Zauber zu brechen. „The Frog Princess“ von Emma Donoghue: In dieser Version des Märchens wird die Handlung in das Russland des 19. Jahrhunderts verlegt, wobei die Geschichte und die Charaktere einige Änderungen erfahren. Der Froschprinz wird in dieser Adaption zu einer Froschprinzessin, die einen jungen Adligen verzaubert.

Oper und Ballett: „Der Froschprinz“ (2010): Eine Kinderoper von Helmut Mitterer, die auf dem Märchen der Gebrüder Grimm basiert und eine humorvolle und zeitgemäße Interpretation der Geschichte bietet. „Der Froschprinz“ (2012): Ein Ballett von Peter Breuer, das das Märchen in einer ästhetisch ansprechenden Choreographie zum Leben erweckt.

Kunst und Illustration: „Der Froschkönig“ (1905): Eine Sammlung von Illustrationen von Heinrich Vogeler, die die verschiedenen Szenen und Charaktere des Märchens künstlerisch darstellen. „Froschkönig“ (2011): Eine moderne Kunstinstallation von Gerhard Haug, die den Froschprinzen in einer lebensgroßen Bronzeplastik darstellt.

Diese Adaptionen zeigen, dass „Der Froschprinz“ (KHM 99a) eine zeitlose Geschichte ist, die Künstler und Autoren immer wieder inspiriert hat, ihre eigenen Interpretationen und Versionen des Märchens zu schaffen. Die Geschichte bleibt weiterhin relevant und ansprechend für unterschied

Zusammenfassung der Handlung

Im Märchen „Der Froschprinz“ (KHM 99a) von den Gebrüdern Grimm gehen drei Schwestern nacheinander zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen, doch das Wasser ist trüb. Ein Frosch am Brunnenrand bietet ihnen klares Wasser an, wenn eine von ihnen bereit ist, sein „Schätzchen“ zu sein. Nur die jüngste Schwester willigt ein, da sie denkt, sie könne den Frosch betrügen.

Nachdem sie zugestimmt hat, wird das Wasser klar. Die jüngste Schwester trinkt davon und bringt auch ihren Schwestern etwas. Am Abend erscheint der Frosch an ihrer Tür und erinnert sie an ihr Versprechen. Widerwillig lässt sie ihn herein, und der Frosch verbringt die Nacht zu ihren Füßen. Dies wiederholt sich für zwei weitere Nächte. Schließlich verwandelt sich der Frosch am Morgen in einen Prinzen, der von der jüngsten Schwester erlöst wurde. Die beiden heiraten, während die älteren Schwestern neidisch zurückbleiben.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
NummerKHM 99a
Lesbarkeitsindex nach Amstad78.4
Lesbarkeitsindex nach Björnsson34.5
Flesch-Reading-Ease Index68.2
Flesch–Kincaid Grade-Level8.5
Gunning Fog Index9.8
Coleman–Liau Index11.1
SMOG Index10.3
Automated Readability Index9.7
Zeichen-Anzahl3.637
Anzahl der Buchstaben2.819
Anzahl der Sätze32
Wortanzahl616
Durchschnittliche Wörter pro Satz19,25
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben94
Prozentualer Anteil von langen Wörtern15.3%
Silben gesamt867
Durchschnittliche Silben pro Wort1,41
Wörter mit drei Silben49
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben8%
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