Vorlesezeit für Kinder: 14 min
Es war einmal ein schönes Mädchen, das hieß Helene. Ihre Mutter war früh gestorben, und die Stiefmutter, die sie bekommen hatte, tat ihr alles gebrannte Herzeleid an. Helene gab sich alle Mühe, ihre Liebe zu gewinnen, sie verrichtete die schweren Arbeiten, die ihr auferlegt wurden, fleißig und unverdrossen, aber die böse Stiefmutter blieb in ihrem harten Herzen ungerührt und verlangte immer mehr von ihr. Denn weil Helene so emsig und unermüdlich war, dass sie immer bei Zeiten mit ihrer Arbeit fertig wurde, so glaubte sie, was sie ihr auferlegt habe, sei noch zu leicht und zu gering gewesen, und sann auf neue schwere Beschäftigungen. Eines Tages verlangte die Alte von Helene, diese solle zwölf Pfund Federn in einem Tage abschleißen, und drohte ihr mit harten Strafen, wenn sie abends nach Hause zurückkäme und die Arbeit sei nicht getan.
Das arme gequälte Mädchen setzte sich mit Angst und Tränen zu ihrer Arbeit und konnte vor Kummer kaum einen Anfang machen. Wenn sie aber endlich ein Häufchen geschlissener Federn vor sich liegen hatte, da musste sie wieder an ihre Not denken und bitterlich weinen, und dann stoben die Federn von ihrem Seufzen auseinander. So ging es ihr immer wieder, und ihre Angst stieg auf das Höchste. Sie bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen, bückte sich über den Tisch und rief weinend aus: »Ach! Ist denn niemand auf Gottes Erdboden, der sich meiner erbarme?«
Da antwortete auf einmal eine sanfte Stimme: »Tröste dich, mein Kind, ich bin gekommen dir zu helfen.« Erschrocken sah Helene auf und erblickte eine Fee, die freundlich fragte: »Was weinst du so?« Helene hatte lange kein freundliches Wort gehört, sie fasste Vertrauen zu der Erscheinung und erzählte, was ihr für eine Arbeit aufgegeben sei und dass sie damit unmöglich zur bestimmten Zeit fertig werden könne. »Sei ohne Sorgen, mein Kind!« sprach die freundliche Fee, »lege dich ruhig schlafen; unterdessen will ich deine Arbeit verrichten.« Helene legte sich zur Ruhe, und unter den Händen der Fee flogen die Federn selbst von den Kielen, so dass die Arbeit lange vor der gesetzten Frist fertig war. Darauf weckte die Fee Helene, die allen Kummer verschlafen hatte, und verschwand, als diese ihr danken wollte. Am Abend kam die böse Stiefmutter nach Hause. Wie erstaunte sie, als sie Helenen neben der fertigen Arbeit ruhig sitzend fand. Sie lobte zwar ihren Fleiß, dachte aber bei sich auf neue und schwerere Arbeiten.
Am andern Tag befahl sie Helene, einen großen Teich, der in der Nähe lag, mit einem Löffel auszuschöpfen, und der Löffel, den sie ihr dazu gab, war durchlöchert. Helene machte sich an ihre Arbeit, aber bald sah sie ein, dass es unmöglich war, das Gebot ihrer bösen und tückischen Stiefmutter zu erfüllen. Voll tiefer Kümmernis und Angst wollte sie schon den Löffel von sich werfen, als plötzlich die gute Fee vor ihr stand und sie freundlich fragte, warum sie so betrübt sei? Als Helene ihr von dem Gebote der Stiefmutter erzählt hatte, sprach sie: »Verlass dich auf mich; ich will deine Arbeit für dich verrichten. Lege dich unterdessen ruhig schlafen.« Helene war getröstet und legte sich zur Ruhe, aber bald ward sie von der Fee leise geweckt und erblickte das vollbrachte Werk. Voller Freuden eilte sie zu ihrer Stiefmutter und hoffte, ihr Herz würde sich endlich erweichen. Aber diese ärgerte sich darüber, dass ihre Tücke so wunderbar vereitelt worden war, und sann auf noch schwierigere Aufgaben.
Als es Morgen geworden war, befahl sie Helene, bis zum Abende ein schönes Schloss zu bauen, das sogleich bezogen werden könne und an dem nichts fehlen dürfe, weder Küche noch Keller noch irgend etwas. Helene setzte sich niedergeschlagen auf den Felsen, der ihr zum Bau angewiesen war, und tröstete sich nur mit der Hoffnung, dass ihr die gute Fee auch diesmal aus ihrer Not helfen werde. So geschah es auch. Die Fee erschien, versprach, das Schloss zu bauen und schickte Helene wieder zur Ruhe. Auf das Wort der Fee erhoben sich Felsen und Steine und fügten sich ineinander, so dass bald ein prächtiges Schloss da stand. Vor Abend war auch inwendig alles fertig und in vollem Glanze. Wie dankbar und freudig war Helene, als sie die schwere Aufgabe ohne ihr Zutun erfüllt sah. Aber die Stiefmutter freute sich nicht, sondern ging schnüffelnd und spürend durch das Schloss von oben bis unten, ob sie nicht irgendeinen Fehler fände, wegen dessen sie Helene ausschelten und strafen könnte. Endlich wollte sie auch den Keller betrachten, aber in dem Augenblicke, wo sie die Falltüre erhoben hatte und hinabsteigen wollte, schlug die schwere Türe plötzlich zurück, so dass die böse Stiefmutter die Treppe hinabstürzte und sich zu Tode fiel.
Nun war Helene selber Herrin des Schlosses und lebte in Ruhe und Frieden. Bald kamen viele Freier, die von ihrer großen Schönheit gehört hatten. Unter ihnen war auch ein Königssohn mit Namen Laßmann, und dieser erwarb sich die Liebe der schönen Helene. Eines Tages saßen beide vertraulich vor dem Schlosse unter einer hohen Linde beisammen, und Laßmann sagte Helene, dass er von ihr zu seinen Eltern reisen müsse, um ihre Einwilligung zu seiner Heirat sich zu holen, und bat sie unter der Linde seiner zu warten. Er schwur ihr, sobald als möglich zu ihr zurückzukehren. Helene küsste ihn beim Abschiede auf die linke Backe und bat ihn, so lange er von ihr entfernt sein werde, sich von niemand anderem auf diese Backe küssen zu lassen. Unter der Linde wolle sie ihn erwarten.
Helene baute felsenfest auf Laßmanns Treue und saß ganzer drei Tage lang von Morgen bis zum Abende unter der Linde. Als aber ihr Bräutigam immer noch nicht kam, geriet sie in schwere Sorge und beschloss, sich auf den Weg zu machen und ihn zu suchen. Sie nahm von ihrem Schmucke so viel sie konnte, auch von ihren Kleidern nahm sie drei der schönsten, eins mit Sternen, das andere mit Monden, das dritte mit lauter Sonnen von reinem Golde gestickt – Weit und breit wanderte sie durch die Welt, aber nirgends geriet sie auf eine Spur ihres Bräutigams. Am Ende verzweifelte sie ganz daran, ihn zu finden, und gab ihr Suchen auf, aber nach ihrem Schlosse wollte sie doch nicht heimkehren, weil ihr dort ohne ihren Bräutigam alles öde und verlassen vorkommen musste; lieber wollte sie in der Fremde bleiben. Sie vermietete sich bei einem Bauern als Hirtin und vergrub ihren Schmuck und ihre schönen Kleider an einem verborgenen Orte.
So lebte sie nun als Hirtin und hütete ihre Herde, indem sie an ihren Bräutigam dachte. Sie gewöhnte ein Kälbchen von der Herde an sich, fütterte es aus ihrer Hand und richtete es ab, vor ihr nieder zu knien, wenn sie zu ihm sprach:»Kälbchen, knie nieder
Und vergiss deiner Ehre nicht, wie der
Prinz Laßmann die arme Helene vergaß,
Als sie unter der grünen Linde saß.«
Nach einigen Jahren, die sie so verlebte, hörte sie, die Tochter des Königs in dem Lande, wo sie jetzt wohnte, werde ein Königssohn mit Namen Laßmann heiraten. Darüber freuten sich alle Leute, aber Helene überfiel ein noch viel größerer Schmerz, als sie bisher erlitten hatte, denn sie hatte immer noch auf Laßmanns Treue vertraut. Nun traf es sich, dass der Weg zur Königsstadt nicht weit von dem Dorfe vorbeiging, wo Helene sich als Hirtin verdingt hatte und so geschah es oftmals, wenn sie ihre Herde hütete, dass Laßmann an ihr vorüberritt, ohne sie zu beachten, indem er ganz in Gedanken an seine Braut versunken war. Da fiel es Helene ein, sein Herz auf die Probe zu stellen und zu versuchen, ob es nicht möglich sei, ihn wieder an sie zu erinnern. Nicht lange darauf kam Laßmann wieder einmal vorüber; da sprach Helene zu ihrem Kälbchen:»Kälbchen, knie nieder
Und vergiss deiner Ehre nicht, wie der
Prinz Laßmann die arme Helene vergaß,
Als sie unter der grünen Linde saß.«
Als Laßmann Helenens Stimme hörte, da war es ihm, als solle er sich auf etwas besinnen, aber hell wurde ihm nichts, und deutlich hatte er auch nicht die Worte vernommen, da Helene nur leise und mit zitternder Stimme geredet hatte. So war auch ihr Herz viel zu bewegt gewesen, als dass sie hätte Acht geben können, welchen Eindruck ihre Worte machten, und als sie sich fasste, war Laßmann schon wieder weit von ihr fort. Doch sah sie noch, wie er langsam und nachdenklich ritt, und deshalb gab sie sich noch nicht ganz verloren.
In diesen Tagen sollte in der Königsstadt mehrere Nächte hindurch ein großes Fest gegeben werden. Darauf setzte sie ihre Hoffnung und beschloss, dort ihren Bräutigam aufzusuchen. Als es Abend war, machte sie sich heimlich auf, ging zu ihrem Verstecke und legte das Kleid, das mit goldenen Sonnen geziert war, und ihr Geschmeide an, und ihre schönen Haare, die sie bisher unter einem Tuche verborgen hatte, ließ sie fessellos rollen. So geschmeckt ging sie in die Stadt zum Feste. Als sie sich zeigte, da wandten sich aller Augen auf sie, alles verwunderte sich über ihre Schönheit, aber niemand wusste, wer sie war. Auch Laßmann war von ihrer Schönheit wie verzaubert, ohne zu ahnen, dass er einst mit diesem Mädchen ein Herz und eine Seele gewesen war. Bis zum Morgen wich er nicht von ihrer Seite, und nur mit großer Mühe konnte sie in dem Gedränge ihm entkommen, als es Zeit war heimzukehren. Laßmann suchte sie überall und erwartete sehnlich die nächste Nacht, wo sie versprochen hatte, sich wieder einzufinden. Am andern Abende begab sich die schöne Helene wiederum so zeitig, als sie konnte, auf den Weg. Diesmal hatte sie das Gewand an, das mit lauter silbernen Monden geziert war, und einen silbernen Halbmond trug sie über ihrer Stirne. Laßmann war froh, sie wiederzusehen, sie schien ihm noch viel schöner zu sein als gestern, und die ganze Nacht tanzte er allein mit ihr. Als er sie aber nach ihrem Namen fragte, antwortete sie, sie dürfe ihn nicht nennen, wenn er nicht erschrecken solle. Darauf bat er sie inständig, den nächsten Abend wiederzukommen, und dies versprach sie ihm. Am dritten Abend war Laßmann vor Ungeduld frühzeitig in dem Saale und verwandte kein Auge von der Tür. Endlich kam Helene in einem Gewande, das mit lauter goldenen und silbernen Sternen gestickt war und von einem Sternengürtel festgehalten wurde; ein Sternenband hatte sie um ihre Haare geschlungen. Laßmann war noch mehr als vorher von ihr entzückt und drang in sie mit Bitten, sich ihm endlich zu erkennen zu geben. Da küsste Helene ihn schweigend auf die linke Backe, und nun erkannte Laßmann sie auf einmal wieder und bat voll Reue um ihre Verzeihung; und Helene, froh ihn wiedergewonnen zu haben, ließ ihn nicht lange darauf warten.

Hintergründe
Interpretationen
Analyse
Das Märchen „Helene“ von Ludwig Bechstein schildert die tragische und letztendlich erlösende Geschichte eines schönen Mädchens, das von ihrer bösen Stiefmutter misshandelt und mit unmöglichen Aufgaben belastet wird. Helene wird jedoch von einer guten Fee unterstützt, die ihr mit magischen Kräften zur Seite steht und ihr hilft, die schwierigen Aufgaben zu bewältigen.
Die Erzählung beginnt mit dem Tod von Helenes Mutter und der Einführung der bösen Stiefmutter, die Helene unerträgliche Arbeiten auferlegt. Mit Hilfe der Fee gelingt es Helene, selbst die absurdesten Aufgaben wie das Ausschöpfen eines Teiches mit einem durchlöcherten Löffel und den Bau eines Schlosses zu bewältigen. Trotz dieser Erfolge bleiben die Bemühungen vergeblich, die Stiefmutter umzustimmen. Am Ende stirbt die Stiefmutter durch eigenes Verschulden, und Helene wird Herrin des Schlosses.
Ein Königssohn namens Laßmann erwirbt sich Helenes Liebe. Doch als er seine Eltern um Erlaubnis für die Heirat bitten will, verzögert sich seine Rückkehr, und Helene verliert die Hoffnung. In der Fremde vermietet sie sich als Hirtin, bis sie hört, dass Laßmann eine andere Prinzessin heiraten soll. Verkleidet in prächtige Kleider, besucht Helene ein Fest am Königshof und zieht Laßmanns Aufmerksamkeit auf sich, der sie jedoch zunächst nicht erkennt.
Mit einem symbolischen Kuss erinnert sie ihn schließlich an ihr gemeinsames Versprechen. Laßmann erkennt seine einstige Geliebte und bittet um Vergebung, die Helene ihm gerne gewährt, froh, ihn zurückgewonnen zu haben.
Dieses Märchen thematisiert klassische Motive wie die Ungerechtigkeit einer bösen Stiefmutter, die magische Hilfe einer Fee und die überdauernde Liebe, die trotz Prüfungen und Widrigkeiten siegt. Es endet mit der Wiedervereinigung der Liebenden und verspricht ein Happy End, das Leser in der Märchenwelt erwarten.
Das Märchen „Helene“ von Ludwig Bechstein bietet eine reiche Grundlage für unterschiedliche Interpretationen, da es verschiedene Themen und Symbole behandelt.
Die Rolle der Stiefmutter: Wie viele Märchen, die böse Stiefmutter verkörpert die Themen von Ungerechtigkeit und Grausamkeit in familiären Beziehungen. Sie stellt Hindernisse für Helene dar, die scheinbar unüberwindbar sind, was eine Reflexion auf reale zwischenmenschliche Beziehungen und die Herausforderungen, die sie mit sich bringen können, darstellt. Eine Interpretation könnte sich darauf konzentrieren, wie Helene lernt, sich ohne die Anerkennung ihrer Stiefmutter zu behaupten und letztlich über sie triumphiert.
Die hilfreiche Fee: Die Fee könnte als Symbol für innere Stärke oder externe Hilfe in Zeiten der Not interpretiert werden. Sie steht für die unerwartete Hilfe, die man manchmal erhält, wenn man am meisten verzweifelt ist. Diese Interpretation könnte dahingehen, dass das Vertrauen in die eigene Situation, auch ohne sofort sichtbare Lösungen, wichtig ist.
Helens Prüfungen: Die Aufgaben, die Helene absolvieren muss, reflektieren oft die für Märchen typischen Prüfungen, die Charakteren zur Selbstentwicklung auferlegt werden. Diese könnten symbolisch für die Reifeprozesse und das persönliche Wachstum stehen, das jeder Mensch durchlebt. Der Akt des Bewältigens dieser Prüfungen mit der Hilfe der Fee kann als Metapher für die Unterstützung verstanden werden, die Menschen auf ihrem Lebensweg erhalten.
Der fehlerhafte Prinz: Laßmanns Vergessen und seine Unaufmerksamkeit könnten als Kritik an oberflächlichen gesellschaftlichen Beziehungen interpretiert werden. Seine Reise und verzögerte Rückkehr kann als Symbol für die Distanz zwischen dem echten Leben und romantischen Idealen gesehen werden. Der Prinz muss Helene erneut entdecken, um die Bedeutung ihrer Verbindung zu verstehen, was auf die Tiefe von Beziehungen hinweist, die über das Offensichtliche hinausgehen.
Identität und Verwandlung: Helene verkleidet sich für das Fest nicht nur äußerlich, sondern nimmt auch eine neue, stärkere Identität an. Diese Transformation könnte als persönliche Ermächtigung betrachtet werden und zeigt, dass sie mehr als ihr Leiden ist. Die symbolische Bedeutung der Kleider könnte auf den Wert des Selbstwertgefühls und der inneren Schönheit hinweisen.
Der Kälbchenspruch: Der gesungene Vers mit dem Kälbchen verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und dient als Erinnerungsanker. Diese Poesie kann die Macht von Worten und Liedern darstellen, die in der Lage sind, Wissen und Gefühle über große Distanzen und Zeiten hinweg zu transportieren.
Insgesamt beleuchtet das Märchen komplexe Themen wie familiäre Konflikte, persönliche Entwicklung, Liebe, Verlust und Wiederentdeckung. Jede Figur und ihre Handlungen können dabei als Facetten menschlicher Erfahrungen betrachtet werden, die zur universellen Anziehungskraft des Märchens beitragen.
Die linguistische Analyse von Ludwig Bechsteins Märchen „Helene“ beinhaltet verschiedene Aspekte der Sprachebene, Stilmitteln und Erzählstruktur.
Erzählperspektive und Stil: Das Märchen wird aus einer auktorialen Perspektive erzählt. Der Erzähler weiß mehr als die Figuren und kommentiert das Geschehen teilweise. Dieser Erzählstil ist typisch für Märchen und vermittelt eine allwissende Sicht auf die Handlung. Der Sprachstil ist geprägt von einer altmodischen, märchenhaften Sprache mit langen, verschachtelten Sätzen und einer gehobenen Ausdrucksweise.
Sprachliche Mittel
Wiederholungen: Diese dienen zur Verstärkung bestimmter Themen wie z. B. Helenes Leiden unter der Stiefmutter und ihrer Hoffnung auf Hilfe durch die Fee.
Metaphern und Vergleiche: Zum Beispiel werden Kleidungsstücke mit Himmelskörpern (Sonne, Mond, Sterne) verglichen, um deren Schönheit zu unterstreichen und eine Verbindung zum Übernatürlichen zu schaffen.
Alliteration und Assonanz: Diese sind in Märchen häufig zu finden, um den Text flüssiger und eingängiger zu machen.
Charakterisierung und Figurenrede
Direkte und indirekte Charakterisierung: Helene wird direkt als schön und gutmütig beschrieben, während die Stiefmutter durch ihre Taten als böse charakterisiert wird.
Figurenrede: Die Dialoge sind meist kurz und prägnant, besonders die der Fee, welche eine beruhigende Wirkung auf Helene hat. Hier wird oft eine gehobene, höfliche Sprache verwendet.
Themen und Motive
Der Kampf Gut gegen Böse: Die klassische Märchenthematik wird hier durch die Charaktere der gutmütigen Helene und der bösen Stiefmutter deutlich.
Hilfe durch das Übernatürliche: Die Fee als Helferin ist ein typisches Element, zeigt die Verbindung zwischen der Menschenwelt und einer höheren, magischen Macht.
Treue und Liebe: Diese Themen ziehen sich durch das gesamte Märchen, mit der Prüfung von Laßmanns Treue als zentralem Konflikt.
Strukturelle Elemente
Aufbau: Wie in Märchen üblich, folgt die Geschichte einer klaren Einteilung in Einführung, Problemstellung, Intervention des Übernatürlichen, Höhepunkt und Lösung.
Dreigliederung: Typisch für Märchen ist die wiederkehrende Zahl Drei, hier sichtbar in den drei Aufgaben sowie den drei Nächten des Festes.
Diese sprachlichen und strukturellen Elemente machen Bechsteins Märchen „Helene“ zu einem typischen Vertreter der Gattung Märchen mit moralischer Unterweisung und einem klaren Happy End, das die Tugenden der Protagonistin belohnt.
Informationen für wissenschaftliche Analysen
Kennzahl | Wert |
---|---|
Lesbarkeitsindex nach Amstad | 70.2 |
Lesbarkeitsindex nach Björnsson | 36.2 |
Flesch-Reading-Ease Index | 55.7 |
Flesch–Kincaid Grade-Level | 9.9 |
Gunning Fog Index | 10.4 |
Coleman–Liau Index | 12 |
SMOG Index | 10.9 |
Automated Readability Index | 10.6 |
Zeichen-Anzahl | 1.965 |
Anzahl der Buchstaben | 1.581 |
Anzahl der Sätze | 18 |
Wortanzahl | 322 |
Durchschnittliche Wörter pro Satz | 17,89 |
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben | 59 |
Prozentualer Anteil von langen Wörtern | 18.3% |
Silben gesamt | 506 |
Durchschnittliche Silben pro Wort | 1,57 |
Wörter mit drei Silben | 32 |
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben | 9.9% |