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In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön; aber die jüngste war so schön, dass die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien. Nahe bei dem Schloss des Königs lag ein großer dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen. wenn nun der Tag recht heiß war, so ging das Königskind hinaus in den Wald und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens – und wenn sie Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder. Und das war ihr liebstes Spielwerk.
Nun trug es sich einmal zu, dass die goldene Kugel der Königstochter nicht in ihr Händchen fiel, dass sie in die Höhe gehalten hatte, sondern vorbei auf die Erde schlug und geradezu ins Wasser hineinrollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, dass man keinen Grund sah. Da fing sie an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu: „Was hast du vor, Königstochter, du schreist ja, dass sich ein Stein erbarmen möchte.“ Sie sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken, hässlichen Kopf aus dem Wasser streckte. „Ach, du bist’s, alter Wasserpatscher,“ sagte sie, „ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist.“ – „Sei still und weine nicht,“ antwortete der Frosch, „ich kann wohl Rat schaffen, aber was gibst du mir, wenn ich dein Spielwerk wieder heraufhole?“ – „Was du haben willst, lieber Frosch,“ sagte sie; „meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage.“
Der Frosch antwortete: „Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine und deine goldene Krone, die mag ich nicht: aber wenn du mich liebhaben willst, und ich soll dein Geselle und Spielkamerad sein, an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen: wenn du mir das versprichst, so will ich hinuntersteigen und dir die goldene Kugel wieder heraufholen.“ – „Ach ja,“ sagte sie, „ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wieder bringst.“ Sie dachte aber: Was der einfältige Frosch schwätzt! Der sitzt im Wasser bei seinesgleichen und quakt und kann keines Menschen Geselle sein.
Der Frosch, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf und sprang damit fort. „Warte, warte,“ rief der Frosch, „nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du!“ Aber was half es ihm, dass er ihr sein Quak, Quak so laut nachschrie, als er konnte! Sie hörte nicht darauf, eilte nach Hause und hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in seinen Brunnen hinabsteigen musste.
Am anderen Tage, als sie mit dem König und allen Hofleuten sich zur Tafel gesetzt hatte und von ihrem goldenen Tellerlein aß, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen, und als es oben angelangt war, klopfte es an die Tür und rief: „Königstochter, jüngste, mach mir auf!“ Sie lief und wollte sehen, wer draußen wäre, als sie aber aufmachte, so saß der Frosch davor. Da warf sie die Tür hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und es war ihr ganz Angst.
Der König sah wohl, dass ihr das Herz gewaltig klopfte, und sprach: „Mein Kind, was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Tür und will dich holen?“ – „Ach nein,“ antwortete sie, „es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch.“ – „Was will der Frosch von dir?“ – „Ach, lieber Vater, als ich gestern im Wald bei dem Brunnen saß und spielte, da fiel meine goldene Kugel ins Wasser. Und weil ich so weinte, hat sie der Frosch wieder heraufgeholt, und weil er es durchaus verlangte, so versprach ich ihm, er sollte mein Geselle werden. Ich dachte aber nimmermehr, dass er aus seinem Wasser herauskönnte. Nun ist er draußen und will zu mir herein.“ Und schon klopfte es zum zweiten Mal und rief:
„Königstochter, jüngste,
Mach mir auf,
Weißt du nicht, was gestern
Du zu mir gesagt
Bei dem kühlen Wasserbrunnen?
Königstochter, jüngste,
Mach mir auf!“
Da sagte der König: „Was du versprochen hast, das musst du auch halten; geh nur und mach ihm auf.“ Sie ging und öffnete die Türe, da hüpfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fuße nach, bis zu ihrem Stuhl. Da saß er und rief: „Hebe mich herauf zu dir.“ Sie zauderte, bis es endlich der König befahl. Als der Frosch erst auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch, und als er da saß, sprach er: „Nun schiebe mir dein goldenes Tellerlein näher, damit wir zusammen essen.“ Das tat sie zwar, aber man sah wohl, dass sie’s nicht gerne tat. Der Frosch ließ sich’s gut schmecken, aber ihr blieb fast jedes Bisslein im Halse. Endlich sprach er: „Ich habe mich sattgegessen und bin müde. Nun trage mich in dein Kämmerlein und mach dein seiden Bettlein zurecht, da wollen wir uns schlafen legen.“
Die Königstochter fing an zu weinen und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie nicht anzurühren getraute und der nun in ihrem schönen, reinen Bettlein schlafen sollte. Der König aber ward zornig und sprach: „Wer dir geholfen hat, als du in der Not warst, den sollst du hernach nicht verachten.“ Da packte sie ihn mit zwei Fingern, trug ihn hinauf und setzte ihn in eine Ecke. Als sie aber im Bett lag, kam er gekrochen und sprach: „Ich bin müde, ich will schlafen so gut wie du: hebe mich herauf, oder ich sag’s deinem Vater.“ Da ward sie erst bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn aus allen Kräften wider die Wand: „Nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch.“
Als er aber herabfiel, war er kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen und freundlichen Augen. Der war nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. Da erzählte er ihr, er wäre von einer bösen Hexe verwünscht worden, und niemand hätte ihn aus dem Brunnen erlösen können als sie allein, und morgen wollten sie zusammen in sein Reich gehen. Dann schliefen sie ein, und am anderen Morgen, als die Sonne sie aufweckte, kam ein Wagen herangefahren, mit acht weißen Pferden bespannt, die hatten weiße Straußenfedern auf dem Kopf und gingen in goldenen Ketten, und hinten stand der Diener des jungen Königs, das war der treue Heinrich. Der treue Heinrich hatte sich so betrübt, als sein Herr war in einen Frosch verwandelt worden, dass er drei eiserne Bande hatte um sein Herz legen lassen, damit es ihm nicht vor Weh und Traurigkeit zersprenge. Der Wagen aber sollte den jungen König in sein Reich abholen. Der treue Heinrich hob beide hinein, stellte sich wieder hinten auf und war voller Freude über die Erlösung.
Und als sie ein Stück Wegs gefahren waren, hörte der Königssohn, dass es hinter ihm krachte, als wäre etwas zerbrochen. Da drehte er sich um und rief:
„Heinrich, der Wagen bricht!“
„Nein, Herr, der Wagen nicht,
Es ist ein Band von meinem Herzen,
Das da lag in großen Schmerzen,
Als Ihr in dem Brunnen saßt,
Als Ihr eine Frosch wart.“
Noch einmal und noch einmal krachte es auf dem Weg, und der Königssohn meinte immer, der Wagen bräche, und es waren doch nur die Bande, die vom Herzen des treuen Heinrich absprangen, weil sein Herr erlöst und glücklich war.
Hintergründe zum Märchen „Der Froschkönig“
„Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich“ ist ein bekanntes Märchen der Gebrüder Grimm (KHM 1) und zählt zu den ältesten und bekanntesten Märchen der Sammlung. Die Geschichte wurde in verschiedenen Variationen und unter unterschiedlichen Titeln erzählt, bevor sie von den Brüdern Grimm in ihrer Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ veröffentlicht wurde.
Die Handlung des Märchens dreht sich um eine junge Prinzessin, die versehentlich ihre goldene Kugel in einen Brunnen fallen lässt. Ein Frosch bietet ihr Hilfe an, doch im Gegenzug fordert er von der Prinzessin, dass sie ihm Gesellschaft leisten und ihn bei sich aufnehmen solle. Die Prinzessin willigt ein, hält aber ihr Versprechen zunächst nicht. Schließlich wird sie jedoch von ihrem Vater dazu gezwungen, das Versprechen zu halten. Nach einer Reihe von Ereignissen, in denen der Frosch wie ein Mensch behandelt wird, verwandelt er sich in einen Prinzen, und die beiden heiraten.
Die Ursprünge des Märchens gehen möglicherweise auf mündliche Erzähltraditionen zurück, die sich über Jahrhunderte in Europa verbreitet haben. Die Brüder Grimm sammelten und überarbeiteten die Geschichte, um sie in ihrer Sammlung von Volksmärchen zu veröffentlichen. „Der Froschkönig“ enthält mehrere Motive und Themen, die in vielen Märchen vorkommen, wie die Verwandlung von Tieren in Menschen, die Bedeutung von Versprechen und das Überwinden von Widrigkeiten. Die Geschichte wurde in vielen verschiedenen kulturellen Kontexten interpretiert und adaptiert, was zu unterschiedlichen Versionen und Variationen der Handlung geführt hat.
Handlung und Zusammenfassung des Märchen
Im Märchen „Der Froschkönig“ der Gebrüder Grimm geht es um eine junge Prinzessin, die ihre goldene Kugel beim Spielen in einen Brunnen fallen lässt. Ein Frosch bietet ihr an, die Kugel zurückzuholen, wenn sie im Gegenzug eine Reihe von Versprechen einhält, wie zum Beispiel, ihn bei sich wohnen zu lassen und von ihrem Teller essen zu lassen. Die Prinzessin stimmt zu, denkt aber nicht daran, ihr Versprechen einzuhalten. Als der Frosch die Kugel zurückbringt, ignoriert die Prinzessin ihn und geht nach Hause. Später erscheint der Frosch am königlichen Schloss und besteht darauf, dass die Prinzessin ihr Versprechen einhält. Der König, der von der Abmachung erfährt, besteht darauf, dass sie ihr Versprechen halten muss.
Widerwillig lässt die Prinzessin den Frosch bei ihr schlafen, doch in der Nacht verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen, der von einer bösen Hexe verflucht worden war. Die Prinzessin und der Prinz verlieben sich und heiraten. In einigen Versionen des Märchens hilft der treue Diener des Prinzen, genannt Heinrich oder Eisenhans, ihnen, indem er den Prinzen in einer Kutsche zurück ins Schloss bringt. Der Froschkönig ist ein Märchen über Versprechen, Verantwortung und die Kraft der Liebe, um Flüche zu brechen und das Gute in jedem zu erkennen.
Interpretation des Märchen „Der Froschkönig“
Das Märchen „Der Froschkönig“ erzählt die Geschichte eines Prinzessin, die ihre goldene Kugel in einen tiefen Brunnen fallen lässt und von einem Frosch Hilfe angeboten bekommt, unter der Bedingung, dass er bei ihr am Tisch und in ihrem Bett schlafen darf. Die Prinzessin stimmt widerwillig zu und nachdem der Frosch die goldene Kugel zurückbringt, bringt die Prinzessin ihm ins Schloss und lässt ihn bei sich schlafen. In der Nacht verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen und die Prinzessin erkennt, dass ihr widerlicher Gast in Wahrheit ein verzauberter Prinz war.
„Der Froschkönig“ bietet verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, und seine Themen und Motive wurden im Laufe der Zeit unterschiedlich gedeutet. Einige der häufigsten Interpretationen sind:
Reifeprozess und Erwachsenwerden: Das Märchen kann als Allegorie auf das Erwachsenwerden betrachtet werden. Die Prinzessin durchläuft eine Transformation von einer egoistischen, ungeduldigen Person zu einer reiferen, verantwortungsbewussteren Person, die ihre Versprechen einhält. Das Märchen kann auch als eine Geschichte über die Selbsterkenntnis und das Erwachsenwerden interpretiert werden. Die Prinzessin muss lernen, ihr eigenes Versprechen zu halten und ihre Verantwortung als Prinzessin zu akzeptieren. Indem sie den Frosch als ihren gleichwertigen Partner akzeptiert, wird sie auch in der Lage sein, einen würdigen Ehepartner zu finden.
Innere Werte und äußere Erscheinungen: Der Froschkönig zeigt, dass äußere Erscheinungen trügen können und dass wahre Werte und Tugenden im Inneren verborgen liegen. Durch das Erkennen der inneren Werte des Frosches und das Halten ihres Versprechens findet die Prinzessin wahre Liebe und Glück. Das Märchen zeigt, dass äußerer Schein trügen kann und dass es wichtig ist, hinter das äußere Erscheinungsbild zu schauen und die inneren Werte zu erkennen. Der Frosch, der äußerlich widerlich erscheint, entpuppt sich als ein Prinz mit inneren Werten und Qualitäten.
Die Macht von Versprechen: Das Märchen betont die Bedeutung von Versprechen und die Konsequenzen, die entstehen können, wenn man sie nicht einhält. Die Prinzessin muss die Verantwortung für ihr gebrochenes Versprechen übernehmen und ihre Verpflichtungen erfüllen, bevor sie Glück und Erfüllung finden kann. Das Märchen betont die Bedeutung von Versprechen und Verpflichtungen. Die Prinzessin ist bereit, dem Frosch zu helfen, wenn er ihr die goldene Kugel zurückbringt, aber sie ist nicht bereit, ihr Versprechen zu halten, ihn zu ihrem Tisch und in ihr Bett einzuladen. Das Märchen zeigt, dass Versprechen gehalten werden müssen, selbst wenn sie unbequem oder widerlich erscheinen.
Transformation und Läuterung: Die Verwandlung des Frosches in einen Prinzen symbolisiert die Läuterung und Veränderung, die sowohl der Frosch als auch die Prinzessin durchmachen. Der Frosch wird von seinem Fluch befreit, während die Prinzessin eine persönliche Transformation durchläuft, indem sie ihre Fehler erkennt und Verantwortung übernimmt. Das Märchen enthält auch Elemente von Magie und Wunder. Der Frosch wird durch einen Kuss von der Prinzessin in einen Prinzen verwandelt. Dies kann als Symbol für die transformative Kraft der Liebe und der Vergebung interpretiert werden.
Vertrauen und Glauben: Das Märchen zeigt auch die Bedeutung von Vertrauen und Glauben. Die Prinzessin muss dem Frosch vertrauen, dass er ihr helfen wird, ihre Kugel zurückzubringen, und der Frosch muss darauf vertrauen, dass die Prinzessin ihr Versprechen hält. Am Ende werden beide durch ihr Vertrauen belohnt.
Märchen als Spiegel der Gesellschaft: In der Zeit, in der das Märchen entstand, waren arrangierte Ehen und das Einhalten von gesellschaftlichen Verpflichtungen üblich. Die Geschichte kann als Kommentar zu den Erwartungen und Pflichten gesehen werden, die in der damaligen Gesellschaft auf Individuen lasteten.
Diese Interpretationen sind nur einige der möglichen Deutungen des Märchens „Der Froschkönig“. Die Vielfalt an Themen und Motiven in der Geschichte ermöglicht es, dass sie immer wieder neu interpretiert und analysiert werden kann.
Varianten des Märchen „Der Froschkönig“
„Der Froschkönig“ oder auch „Der eiserne Heinrich“ (englisch: „The Frog Prince“ oder „Iron Henry“) ist ein Märchen, das am besten durch die schriftliche Fassung der Brüder Grimm bekannt ist. Traditionell ist es die erste Geschichte in ihrer Sammlung. Es handelt sich um einen Aarne-Thompson Typ 440. Die Gebrüder Grimm nahmen es in ihre Ausgabe von Kinder- und Hausmärchen von 1812 auf, aber es gibt eine ältere moralistische Version in der handschriftlichen Ölenberg-Manuskript der Grimms von 1810.
In der Erzählung freundet sich eine verwöhnte Prinzessin widerwillig mit dem Froschkönig an, den sie traf, nachdem sie eine goldene Kugel in einen Teich geworfen hatte, und er holt sie für sie im Tausch gegen ihre Freundschaft zurück. Der Froschkönig verwandelt sich auf magische Weise in einen hübschen Prinzen. In der ursprünglichen Grimmschen Version der Geschichte wurde der Zauber des Frosches gebrochen, als die Prinzessin ihn gegen die Wand warf, während in den modernen Versionen die Verwandlung dadurch ausgelöst wird, dass die Prinzessin den Frosch küsst.
In anderen frühen Versionen reichte es aus, dass der Frosch die Nacht auf dem Kissen der Prinzessin verbrachte. Der Froschkönig hat auch einen treuen Diener namens Henry (oder Harry), der drei Eisenbänder um sein Herz befestigen ließ, um zu verhindern, dass es in seiner Trauer über den Fluch seines Herrn zerbricht. Wenn sich der Froschkönig in seine menschliche Gestalt verwandelt, bewirkt Henrys überwältigendes Glück, dass alle drei Bänder brechen und sein Herz von seinen Fesseln befreit wird.
Andere Volksmärchen sind dem Froschkönig ähnlich:
- „Der wunderbare Frosch“ (W. Henry Jones und Lewis L. Kropf, Ungarn).
- „Die Geschichte der Königin, die einen Drink aus einem bestimmten Brunnen holte“ (J. F. Campbell, Schottland).
- „Die Hasenbraut“
- „Der Brunnen am Ende der Welt“ (J. F. Campbell, Schottland).
- „Der Paddo“ (Robert Chambers, Schottland).
- „Die Jungfrau und der Frosch“ (James Orchard Halliwell-Phillipps, England).
- „Die freundliche Stieftochter und der Frosch“ (W. Henry Jones und Lewis L. Kropf, England).
- „Der Froschkönig“ (H. Parker, Sri Lanka).
- „Ein Frosch für einen Ehemann“ (William Elliot Griffis, Korea).
- „Der Krötenbräutigam“ (Zong In-Sob, Korea).
- In Puddocky (altes Wort für Kröte), einem anderen deutschen Volksmärchen, und ebenfalls „Zarewna Ljaguschka“ (Die Froschprinzessin), einem russischen Volksmärchen, werden die männlichen und weiblichen Rollen des Froschprinzen vertauscht. Fürst Iwan Zarewitsch entdeckt das verzauberte Froschweibchen, das zur Zauberin Wasilissa der Weise wird.
Eine mögliche Parallele in der Antike findet sich in der Geschichte von Danaid Amymone, der wegen einer von den Göttern geschaffenen Dürrezeit in einem Krug Wasser holen ging. Ein Satyr versuchte, sich ihr aufzudrängen, aber die Meeresgottheit Poseidon rettete sie.
Adaptionen zum Märchen „Der Froschkönig“
Es gibt viele Adaptionen des Märchens „Der Froschkönig“ in verschiedenen Medien wie Film, Theater, Literatur und Animation. Hier sind einige bemerkenswerte Beispiele:
Filme: „Der Froschkönig“ (1954) – Ein deutscher Film unter der Regie von Walter Beck, der das Märchen der Gebrüder Grimm getreu wiedergibt. „Der Froschkönig“ (1991) – Ein weiterer deutscher Film unter der Regie von Juraj Herz, der auch als „The Frog Prince“ oder „Iron Henry“ bekannt ist. In dieser Adaption wird die Geschichte moderner und humorvoller erzählt. Der Frosch (1908), unter der Regie von Segundo de Chomón, ist die erste Verfilmung von „Der Froschkönig“. Der Froschkönig war ein Film von 1971 mit Kermit dem Frosch, Trudy Young und Gordon Thomson in den Hauptrollen. „Der Froschkönig ist ein Film“ von 1986 mit John Paragon und Aileen Quinn in den Hauptrollen. Prince Charming ist eine Verfilmung des Märchens aus dem Jahr 2001 mit Martin Short, Christina Applegate und Sean Maguire in den Hauptrollen als Titelfigur. Der Prinz ist dazu verflucht, ein Frosch zu bleiben, bis eine Jungfrau seinen Bann bricht, was ihm extreme Langlebigkeit verleiht und das moderne Setting des Films ermöglicht. In Shrek 2 ist Fionas Vater König Harold heimlich der Froschprinz. Doch anders als in dem Märchen, in dem die Prinzessin ihm als Frosch begegnet und ihn durch ihre Handlungen menschlich macht, wird er durch ein Abkommen mit der guten Fee menschlich, und Fionas Mutter hat bis zum Ende des Films keine Ahnung von seiner wahren Identität.
Animation: „The Princess and the Frog“ (2009) – Ein Animationsfilm von Disney, der lose auf dem Märchen basiert. Die Handlung spielt in New Orleans und verbindet die Geschichte des Froschkönigs mit der amerikanischen Kultur und Folklore. In dieser Version verwandelt sich die Prinzessin ebenfalls in einen Frosch, und beide müssen gemeinsam den Fluch brechen. Die Prinzessin und der Frosch, ein Disney-Zeichentrickfilm von 2009, basiert lose auf dem 2002 erschienenen Roman Die Froschprinzessin von E. D. Baker. Der Film mit Anika Noni Rose und Bruno Campos in den Hauptrollen wurde von Ron Clements und John Musker gedreht. Die Geschichte des Froschkönigs selbst wird im Film mehrmals erwähnt, da sie Prinzessin Tiana als Kind vorgelesen wird und den verwöhnten Prinzen Naveen (der sich in einen Frosch verwandelt hat) dazu inspiriert, Tiana vorzuschlagen, ihn zu küssen, um seinen Bann zu brechen. Der Kuss scheitert jedoch und verwandelt sie ebenfalls in einen Frosch.
Literatur: „The Frog Prince, Continued“ (1991) von Jon Scieszka – Eine humorvolle Fortsetzung des Märchens, in der der Prinz nach der Verwandlung unglücklich ist und den Fluch zurückwünscht. Das Buch ist Teil von Scieszkas „Fractured Fairy Tales“-Reihe. Stevie Smiths Gedicht „Der Froschkönig“ (1966) legt die Gedanken des Prinzen nahe, während er auf seine Entzauberung wartet. Anne Sexton schrieb eine Adaption als Gedicht mit dem Titel „Der Froschkönig“ in ihrer Sammlung Transformationen (1971), ein Buch, in dem sie sechzehn Märchen der Grimms neu erzählt. Robin McKinleys 1981 entstandene Sammlung von Kurzgeschichten The Door in the Hedge enthält eine Version des Märchens mit dem Titel „Die Prinzessin und der Frosch“. Die Wimmelbildspielreihe „Dark Parables“ verwendete die Geschichte als Grundlage für ihren zweiten Teil (Der verbannte Prinz). Robert Coover schrieb 2014 für The New Yorker eine „neu erfundene“ Version der Erzählung. Linda Medleys Roman „Castle Waiting“ von 1996 enthält eine Figur namens Iron Henry oder Iron Heinrich, der drei Eisenbänder um sein Herz trägt, um den Herzschmerz zu reparieren, den er erlitt, als sein Sohn an einem schrecklichen Fluch starb.
Theater: „The Frog Prince“ – Ein Theaterstück für Kinder, das die Geschichte des Froschkönigs auf die Bühne bringt. In dieser Adaption wird die Prinzessin dazu gebracht, ihre Fehler zu erkennen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. „Das Märchen vom Froschkönig“ war die erste Geschichte, die 1982 vom Shelley Duvall’s Faerie Tale Theatre präsentiert wurde, mit Robin Williams als dem witzigen Froschkönig und Teri Garr als der eitlen Prinzessin.
Fernsehserien: „Once Upon a Time“ (2011-2018) – Eine US-amerikanische Fernsehserie, die verschiedene Märchenfiguren in einer modernen Welt verbindet. In dieser Serie wird die Figur des Froschkönigs als Sheriff von Storybrooke dargestellt, der seine Erinnerungen an seine wahre Identität verloren hat. Das Märchen wurde für das deutsche Fernsehen als eine der Episoden der Märchenserie „Sechs auf einen Streichen“ in der Staffel 2008 adaptiert.
Musik: Eine Musikversion von „Der Froschkönig“, geschrieben von Dieter Stegmann und Alexander S. Bermange, wurde 2005 im Rahmen des Brüder Grimm-Festivals im Amphitheaterpark Schloss Philippsruhe in Hanau, Deutschland, aufgeführt. Eine Kammeroper für Kinder, geschrieben von Jacob A. Greenberg für Brown Opera Productions und das Providence Athenaeum, wurde 2008 aufgeführt.
Diese Beispiele zeigen, dass „Der Froschkönig“ eine dauerhafte Anziehungskraft hat und in verschiedenen Formen und Medien immer wieder neu interpretiert wird.
Informationen für wissenschaftliche Analysen
Kennzahl | Wert |
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Nummer | KHM 1 |
Aarne-Thompson-Uther-Index | ATU Typ 440 |
Übersetzungen | DE, EN, EL, EL, DA, ES, FR, PT, FI, HU, IT, JA, NL, KO, PL, RO, RU, TR, VI, ZH |
Lesbarkeitsindex nach Amstad | 75 |
Lesbarkeitsindex nach Björnsson | 37.2 |
Flesch-Reading-Ease Index | 64.2 |
Flesch–Kincaid Grade-Level | 9.6 |
Gunning Fog Index | 10.5 |
Coleman–Liau Index | 11.2 |
SMOG Index | 10.3 |
Automated Readability Index | 10.8 |
Zeichen-Anzahl | 7.519 |
Anzahl der Buchstaben | 5.862 |
Anzahl der Sätze | 60 |
Wortanzahl | 1.279 |
Durchschnittliche Wörter pro Satz | 21,32 |
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben | 203 |
Prozentualer Anteil von langen Wörtern | 15.9% |
Silben gesamt | 1.830 |
Durchschnittliche Silben pro Wort | 1,43 |
Wörter mit drei Silben | 90 |
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben | 7% |