Vorlesezeit für Kinder: 19 min
„Ich will etwas sein“, sagte der älteste von fünf Brüdern, „ich will etwas nützen in de Welt; mag es eine noch so geringe Stellung sein, wenn nur das, was ich ausrichte, etwas Gutes ist, dann ist es in der Tat etwas. Ich will Ziegelsteine machen, die sind nicht zu entbehren, und ich habe wirklich etwas gemacht!“
„Aber etwas gar zuwenig!“ sprach der zweite Bruder. „Das, was du tun willst, ist so gut wie gar nichts, das ist Handlangerarbeit und kann durch eine Maschine ausgeführt werden. Nein, dann lieber Maurer sein, das ist doch etwas, das will ich sein. Das ist ein Stand! Durch den wird man in die Zunft aufgenommen, wird Bürger, bekommt seine eigene Fahne, seine Herberge. Ja, wenn alles gut geht, kann ich Gesellen halten, werde ich Meister, und meine Frau wird Frau Meisterin heißen. Das ist doch etwas!“
„Das ist gar nichts“, sagte der dritte, „das ist doch außerhalb der eigentlichen Stände, und es gibt viele in einer Stadt, die weit über einen Handwerksmeister stehen. Du kannst ein braver Mann sein, allein du gehörst als „Meister“ doch nur zu denen, die man den „gemeinen“ Mann nennt, nein, da weiß ich etwas Besseres! Ich will Baumeister erden, will mich auf das Gebiet der Kunst, auf das des Denkens begeben, will zu den Höherstehenden im Reiche des Geistes zählen.
Zwar muss ich von der Pike auf dienen, je, dass ich es geradeheraus sage: ich muss als Zimmerlehrling anfangen, muss als Bursche mit der Mütze einhergehen, obgleich ich daran gewöhnt bin, einen seidenen Hut zu tragen, muss den gewöhnlichen Gesellen Schnaps und Bier holen, und diese werden mich „du“ nennen, das ist beleidigend! Aber ich werde mir einbilden, dass das Ganze ein Mummenschanz, dass es Narrenfreiheit ist! Morgen – das heißt, wenn ich Geselle bin, gehe ich meinen eigenen Weg, die anderen gehen mich nichts an!
Ich gehe auf die Akademie, bekomme Zeichenunterricht und heiße Architekt! Das ist etwas, das ist viel! Ich kann Wohl-, ja Hochwohlgeboren werden, ja, gar noch etwas mehr bekommen vorn und hinten, und ich baue und baue, ganz wie die anderen vor mir gebaut. Das ist immer etwas, worauf man eben bauen kann! Das Ganze ist etwas!“
„Ich aber mache mir aus diesem etwas gar nichts“, sprach der vierte, „ich will nicht im Kielwasser anderer segeln, nicht eine Kopie werden. Ich will ein Genie werden, will tüchtiger dastehen als ihr alle miteinander! Ich werde der Schöpfer eines neuen Stils, ich gebe die Idee zu einem Gebäude, passend für das Klima und das Material des Landes, für die Nationalität des Volkes, für die Entwicklung des Zeitalters, und gebe außerdem noch ein Stockwerk zu für mein eigenes Genie!“
„Wenn nun aber das Klima und das Material nichts taugen“, sagte der fünfte, „das wäre unangenehmem, denn die üben ihren Einfluß aus! Die Nationalität kann auch dermaßen übertrieben werden, dass sie affektiert wird, die Entwicklung des Zeitalters kann mit dir durchgehen. Ich sehe es schon kommen, dass keiner von euch eigentlich etwas werden wird, wie sehr ihr es auch selber glaubt! Aber tut, was ihr wollt, ich werde euch nicht ähnlich sein, ich stelle mich außerhalb der Dinge, ich will über das räsonieren, was ihr ausrichtet! An jeder Sache klebt etwas, das nicht richtig ist, etwas Verkehrtes, das werde ich heraustüfteln und besprechen, das ist etwas!“
Und das tat er dann auch, und die Leute sagten von dem fünften: „An dem ist bestimmt etwas! Er ist ein kluger Kopf! Aber er tut nichts!“ Doch gerade dadurch war er etwas! Seht, das ist nur eine kleine Geschichte, und doch hat sie kein Ende, solange die Welt steht! Aber wurde denn weiter nichts aus den fünf Brüdern? Das war ja nichts und nicht etwas! Hören wir weiter, es ist ein ganzes Märchen.
Der älteste Bruder, der Ziegelsteine fabrizierte, wurde bald inne, dass von jedem Ziegel, wenn er fertig war, eine kleine Münze, wenn auch nur von Kupfer, abfiel. Doch viele Kupferpfennige, aufeinandergelegt, machen einen blanken Taler, und wo man mit so einem anklopft, sei es beim Bäcker, beim Schlachter, Schneider, ja bei allen, dort fliegt die Tür auf, und man bekommt, was man braucht; seht, das werfen die Ziegel ab; einige zerbröckelten zwar oder sprangen entzwei, aber selbst die konnte man brauchen.
Auf dem hohen Erdwall, dem schützenden Deich an der Meeresküste, wollte Margarethe, die arme Frau, sich ein Häuschen bauen. Sie bekam all die zerbröckelten Ziegel und dazu noch einige ganz denn ein gutes Herz hatte der älteste Bruder, wenn er es auch in der Tat nicht weiterbrachte, als Ziegelsteine anzufertigen. Die arme Frau baute selbst ihr Häuschen. Es war schmal und eng, das eine Fenster saß ganz schief, die Tür war zu niedrig, und das Strohdach hätte besser gelegt werden können, aber Schutz bot es immerhin, und weit über das Meer, das sich mit Gewalt am Wall brach, konnte man von dem Häuschen hinausschauen.
Die salzigen Wogen spritzten ihren Schaum über das ganze Haus, das noch dastand, als der, der die Mauersteine dazu fabriziert hatte, schon tot und begraben war. Der zweite Bruder, ja der verstand nun das Mauern besser, war er doch auch dazu angelernt. Als er die Gesellenprüfung bestanden hatte, schnürte er seinen Ranzen und stimmte das Lied des Handwerkers an:
Weil ich jung bin, will ich wandern,
draußen will ich Häuser baun,
ziehen von einem Ort zum anderen;
Jugendsinn gibt mir Vertrauen. Und kehr ich heim ins Vaterland,
wo mein die Liebst harrt!
Hurra, der brave Handwerksstand!
Wie bald ich Meister ward!
Und das war er dann auch. Als er zurückgekehrt und Meister geworden war, baute er in der Stadt ein Haus neben dem anderen, eine ganze Straße, und als die Straße vollendet war, sich gut ausnahm und der Stadt zur Zierde gereichte, bauten die Häuschen ihm wieder ein Haus, das sein Eigentum sein sollte. Doch wie können die Häuser wohl bauen? Frage sie, und sie werden dir die Antwort schuldig bleiben; aber die Leute antworten und sagen: „Allerdings hat ihm die Straße sein Haus gebaut!“
Klein war es und der Fußboden war mit Lehm belegt, aber als er mit seiner Braut über den Lehmboden dahintanzte, da wurde dieser blank wie poliert, und aus jedem Stein in der Wand sprang eine Blume hervor und schmückte das Zimmer wie die kostbarste Tapete. Es war ein hübsches Haus und ein glückliches Ehepaar. Die Fahne der Innung flatterte vor dem Hause, Gesellen und Lehrburschen schrieen: „Hurra!“ Ja, war der etwas! Und dann starb er, das war auch etwas!
Nun kam der Architekt, der dritte Bruder, der erst Zimmermannslehrling gewesen und mit der Mütze gegangen war und den Laufburschen gemacht hatte, aber von der Akademie bis zum Baumeister aufgestiegen war, „Hoch- und Wohlgeborner Herr!“ Ja, hatten die Häuser der Straße den Bruder, der Maurermeister gewesen war, ein Haus gebaut, so erhielt nun die Straße seinen, des Architekten Namen, und das schönste Haus der Straße wurde sein Eigentum. Das war etwas, und er war etwas – und das mit einem langen Titel vorn und hinten. Seine Kinder hieß man „vornehme“ Kinder, und als er starb, war seine Witwe eine „Witwe von Stand“ – das ist etwas! Und sein Name blieb für immer an der Straßenecke geschrieben und lebte in aller Munde als Straßenname – ja, das ist etwas!
Darauf kam das Genie, der vierte Bruder, der etwas Neues, etwas Apartes und noch ein Stockwerk darüber erfinden wollte, aber das fiel herunter, und er selbst fiel auch herunter und brach sich das Genick – allein er bekam ein schönes Begräbnis mit Zunftfahnen und Musik, Blumen in der Zeitung und auf der Straße über das Pflaster hin, und man hielt ihm drei Leichenreden, eine länger als die andere, und das hätte ihn sehr erfreut, denn er hatte es sehr gern, wenn von ihm geredet wurde; auch ein Monument wurde ihm auf seinem Grab errichtet, zwar nur ein Stockwerk hoch, aber das ist immerhin etwas!
Er war nun gestorben wie die drei anderen Brüder. Der letzte aber, der, welcher räsonierte, überlebte sie alle, und das war ja eben richtig so, wie es sein sollte, denn dadurch hatte er ja das letzte Wort, und ihm war es von großer Wichtigkeit, das letzte Wort zu haben. War er doch ein kluger Kopf, wie die Leute sagten. Endlich schlug aber auch seine Stunde, er starb und kam an die Pforten des Himmels. Dort treten stets je zwei heran. Er stand da mit einer anderen Seele, die auch gern hineinwollte, und das war gerade die alte Frau Margarethe aus dem Haus auf dem Deich.
„Das geschieht wohl des Kontrastes halber, dass ich und diese elende Seele hier zu gleicher Zeit antreten müssen!“ sprach der Räsoneur. „Nur, wer ist Sie, Frauchen? Will Sie auch hier hinein?“ fragte er. Und die alte Frau verneigte sich, so gut sie es vermochte, sie glaubte, es sei Sankt Petrus selber, der zu ihr sprach. „Ich bin eine alte, arme Frau ohne alle Familie, bin die alte Margarethe aus dem Haus auf dem Deich.“ – „Nun, was hat Sie getan, was hat Sie ausgerichtet dort unten?“
„Ich habe wahrscheinlich gar nichts in dieser Welt ausgerichtet! Nichts, wodurch mir könnte aufgeschlossen werden! Es ist wahre Gnade, wenn man erlaubt, dass ich durchs Tor hineinschlüpfe!“ – „Auf welche Weise hat Sie diese Welt verlassen?“ fragte er weiter, um doch von etwas zu reden, da es ihm Langeweile machte, dort zu stehen und zu warten. „Ja, wie ich sie verlassen habe, das weiß ich nicht! Krank und elend war ich ja während der letzten Jahre, und ich habe es wohl nicht verragen können, aus dem Bett zu kriechen und in Frost und Kälte so plötzlich hinauszukommen. Es war ein harter Winter, doch jetzt habe ich ihn ja überstanden.
Es war einige Tage ganz stilles Wetter, aber sehr kalt, wie Euer Ehrwürden ja selbst wissen, die Eisdecke ging so weit ins Meer hinaus, als man nur schauen konnte. Alle Leute aus der Stadt spazierten aufs Eis hinaus, dort war, wie sie sagten, Schlittschuhlaufen und Tanz, glaube ich, große Musik und Bewirtung war auch da. Die Musik schallte in mein ärmliches Stübchen hinein, wo ich lag. Und dann war es so gegen Abend, der Mond war schön aufgegangen, aber noch nicht in seinem vollen Glanze, ich blickte von meinem Bett über das ganze weite Meer hinaus, und dort draußen, grade am Rande zwischen Himmel und Meer, tauchte eine wunderliche Wolke empor. Ich lag da und sah die Wolke an, ich sah auch das schwarze Pünktchen inmitten der Wolke, das immer größer und größer wurde, und da wusste ich, was das zu bedeuten hatte. Ich bin alt und erfahren, obwohl man das Zeichen nicht oft sieht. Ich kannte es, und ein Grausen überkam mich.
Habe ich doch zweimal früher bei Lebzeiten das Ding kommen sehen, und wusste ich doch, dass es einen entsetzlichen Sturm mit Springflut geben würde, die über die armen Menschen draußen käme, die jetzt tranken, umhersprangen und jubilierten; jung und alt, die ganze Stadt war ja draußen. Wer sollte sie warnen, wenn niemand dort das sah und zu deuten wusste, was ich wohl kannte. Mir wurde ganz angst, ich wurde so lebendig wie seit langer Zeit nicht mehr. Aus dem Bett heraus kam ich zum Fenster hin, weiter konnte ich mich vor Mattigkeit nicht schleppen.
Es gelang mir aber doch, das Fenster zu öffnen. Ich sah die Menschen draußen auf dem Eis laufen und springen, ich sah auch die schönen Flaggen, die im Winde wehten, ich hörte die Knaben Hurra schreien, Knechte und Mägde sangen, es ging fröhlich her, aber – die weiße Wolke mit dem schwarzen Punkt! Ich rief, so laut ich konnte, aber niemand hörte mich. Ich war zu weit weg von den Leuten entfernt. Bald musste das Unwetter losbrechen, das Eis platzen und alles, was draußen war, ohne Rettung verloren sein. Mich hören konnten sie nicht, zu ihnen hinauskommen konnte ich nicht; oh, könnte ich sie doch an Land führen!
Da gab der gute Gott mir den Gedanken, mein Bett anzuzünden, lieber das Haus niederzubrennen, als dass die Vielen so jämmerlich umkommen sollten. Es gelang mir, ein Licht anzuzünden. Die rote Flamme loderte hoch empor – ja, ich entkam glücklich durch die Tür, aber davor blieb ich liegen, ich konnte nicht weiter. Die Flamme leckte nach mir heraus, flackerte aus den Fenstern, loderte hoch aus dem Dach empor. Die Menschen alle draußen auf dem Eis wurden sie gewahr, und alle liefen sie, was sie konnten, um einer Armen zu Hilfe zu eilen, die sie lebendig verbrennen wähnten. Nicht einer war da, der nicht lief.
Ich hörte sie kommen, aber ich vernahm auch, wie es mit einem mal in der Luft brauste, ich hörte es dröhnen wie schwere Kanonenschüsse. Die Springflut hob die Eisdecke, die in tausend Stücke zerschellte; aber die Leute erreichten den Damm, wo die Funken über mir dahinflogen. Ich rettete sie alle! Doch ich habe wohl die Kälte nicht vertragen können und auch nicht den Schrecken, und so bin ich nun hier herauf an das Tor des Himmels gekommen. Man sagt ja, es wird auch so einem armen Menschen, wie ich es bin, aufgetan, und jetzt habe ich ja kein Haus mehr auf dem Deich, doch das gibt mir wohl noch keinen Eintritt hier!“
Da öffnete sich des Himmels Pforte, und der Engel führte die alte Frau hinein. Sie verlor einen Strohalm draußen, einen der Strohhalme, die in ihrem Lager gewesen waren, als sie es anzündete, um die vielen zu retten, und das hatte sich in das reinste Gold verwandelt, und zwar in Gold, das wuchs und sich in den schönsten Blumen und Blättern emporrankte.
„Sieh, das brachte die arme Frau!“ sagte der Engel. „Was bringst du? Ja, ich weiß es wohl, dass du nichts ausgerichtet hast, nicht einmal einen Ziegelstein hast du gemacht. wenn du nur wieder zurückgehen und es wenigstens so weit bringen könntest; wahrscheinlich würde der Stein, wenn du ihn gemacht hättest, nicht viel wert sein, doch mit gutem Willen gemacht, wäre es doch immerhin etwas; aber du kannst nicht zurück, und ich kann nichts für dich tun!“
Da legte die arme Seele, das Mütterchen aus dem Haus auf dem Deich, ein gutes Wort für ihn ein: „Sein Bruder hat mir die Ziegelsteine und Brocken geschenkt, aus denen ich mein armseliges Haus zusammengebaut habe, und das war sehr viel für mich Arme! Könnten nun nicht all die Brocken und ganzen Ziegelsteine als ein Ziegelstein für ihn gelten? Es ist ein Akt der Gnade gewesen. Er ist ihrer jetzt bedürftig, und hier ist ja der Urquell der Gnade!“
„Dein Bruder, der, den du den das Geringsten nanntest“, sagte der Engel, „der, dessen ehrliches Tun dir am niedrigsten erschien, schenkt dir seine Himmelsgabe. Du sollst nicht abgewiesen werden, es soll dir erlaubt sein, hier draußen zu stehen und nachzusinnen und deinem Leben dort unten aufzuhelfen, aber hinein gelangst du nicht, bevor du nicht in guter Tat – etwas ausgerichtet hast!“ – „Das hätte ich besser sagen können“, dachte der Räsoneur, aber er sprach es nicht laut aus, und das war wohl schon „Etwas“.
Hintergründe zum Märchen „Etwas“
„Etwas“ ist eine weniger bekannte Kurzgeschichte von Hans Christian Andersen, dem berühmten dänischen Schriftsteller, der vor allem für seine Märchen bekannt ist. Andersens Werk umfasst viele zeitlose Geschichten wie „Die kleine Meerjungfrau“, „Das hässliche Entlein“ und „Die Schneekönigin“, aber „Etwas“ ist eine seiner weniger bekannten, aber immer noch faszinierenden Erzählungen.
Das Märchen „Etwas“ wurde erstmals 1858 veröffentlicht und ist auch unter dem Titel „Noget“ oder „Something“ bekannt. Wie in vielen anderen Werken von Andersen geht es auch in „Etwas“ um die Suche nach Bedeutung und Verständnis. Wie in vielen von Andersens Märchen gibt es in „Etwas“ eine Vermischung von Phantasie und Realität. Andersen nutzt seine Geschichten oft, um soziale und kulturelle Normen in Frage zu stellen und seine Kritik daran auszudrücken.
In „Etwas“ wird die Bedeutung von Perspektive und die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen Charaktere hervorgehoben. Diese unterschiedlichen Perspektiven können als eine Aufforderung an den Leser verstanden werden, seine eigene Weltanschauung zu hinterfragen und offen für alternative Sichtweisen zu sein. Insgesamt ist „Etwas“ ein faszinierendes Märchen, das Andersens Erkundung von Bedeutung, Phantasie und gesellschaftlicher Kritik fortsetzt. Obwohl es weniger bekannt ist als einige seiner anderen Geschichten, bietet es dennoch einen interessanten Einblick in die Themen, die sein gesamtes Werk durchziehen.
Interpretationen zum Märchen „Etwas“
Die Geschichte kann auf verschiedene Weise interpretiert werden, aber hier sind einige mögliche Interpretationen:
Bedeutung von Handeln und Tun: Die Geschichte zeigt, dass es wichtig ist, aktiv im Leben teilzunehmen und etwas zu erreichen. Die vier älteren Brüder haben alle Erfolg, indem sie in ihren jeweiligen Bereichen arbeiten und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Der jüngste Bruder, der Räsoneur, verbringt seine Zeit damit, über das Leben nachzudenken, anstatt etwas Sinnvolles zu tun. Als Ergebnis wird er nicht in den Himmel aufgenommen.
Der Wert der Selbstlosigkeit: Margarethe wird als Symbol der Selbstlosigkeit dargestellt. Sie opfert ihr Leben, um anderen Menschen zu helfen, und wird dafür belohnt, indem sie in den Himmel aufgenommen wird. Dies steht im Gegensatz zum Räsoneur, der nur an sich selbst und seine eigenen Gedanken denkt, ohne etwas für andere zu tun.
Hingabe und harter Arbeit: Die Brüder, die in ihren jeweiligen Berufen erfolgreich sind, zeigen, dass Hingabe und harte Arbeit zu Erfolg und Anerkennung führen können. Der vierte Bruder scheitert, weil er zwar nach Genialität strebt, aber die nötige Hingabe und harte Arbeit vernachlässigt, um seine Ideen in die Tat umzusetzen.
Die Unvorhersehbarkeit des Lebens: Die Geschichte zeigt auch, dass das Leben unvorhersehbar ist. Der vierte Bruder stirbt unerwartet, während er versucht, ein Genie zu werden. Dies könnte als eine Mahnung dienen, das Leben nicht als selbstverständlich hinzunehmen und das Beste aus den uns gegebenen Möglichkeiten zu machen.
Die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen: Der Räsoneur zeigt, dass es wichtig ist, Entscheidungen im Leben zu treffen und sich für einen Weg zu entscheiden. Indem er seine Zeit damit verbringt, nur über das Leben nachzudenken, anstatt einen Weg einzuschlagen, verpasst er die Chance, etwas Sinnvolles zu erreichen.
Insgesamt bietet die Geschichte eine Reihe von Lektionen über die Werte von Handeln, Hingabe, Selbstlosigkeit und Entscheidungsfindung im Leben.
Adaptionen zum Märchen „Etwas“
Obwohl „Etwas“ nicht zu den bekanntesten Märchen von Hans Christian Andersen zählt, gibt es dennoch einige Adaptionen und Bezugnahmen auf diese faszinierende Geschichte. Hier sind einige konkrete Beispiele:
Theater- und Puppenspiel-Aufführungen: Es gibt verschiedene Theater- und Puppenspiel-Aufführungen von „Etwas“, die die Geschichte auf die Bühne bringen. Diese Aufführungen nutzen die lebendigen Charaktere und die surreale Handlung, um das Publikum in Andersens Welt der Phantasie und Reflexion zu entführen. Zum Beispiel hat das Puppet Animation Festival in Schottland eine Aufführung von „Etwas“ präsentiert, die die Geschichte durch Puppenspiel und Schattentheater zum Leben erweckt hat.
Literarische Adaptionen: Es gibt mehrere literarische Adaptionen von „Etwas“, die Andersens Geschichte neu interpretieren oder als Inspiration nutzen. Zum Beispiel hat der britische Autor Philip Pullman in seiner Sammlung „Fairy Tales from the Brothers Grimm“ eine Nacherzählung von „Etwas“ aufgenommen, die einige Änderungen an der Handlung und den Charakteren vornimmt, um die Geschichte an ein modernes Publikum anzupassen.
Musikalische Interpretationen: Komponisten und Musiker haben sich von „Etwas“ inspirieren lassen und musikalische Werke geschaffen, die auf der Geschichte basieren oder von ihr beeinflusst sind. Ein Beispiel ist das Musikstück „Noget“ von der dänischen Band Efterklang, das von Andersens Märchen inspiriert wurde und dessen Titel eine direkte Referenz an die Originalgeschichte ist.
Bildende Kunst und Illustrationen: Künstler und Illustratoren haben ebenfalls „Etwas“ als Inspiration für ihre Arbeiten genutzt, indem sie die Charaktere und Szenen aus der Geschichte in verschiedenen Medien und Stilen darstellen. Beispielsweise hat der dänische Illustrator Kay Nielsen Illustrationen für eine Sammlung von Andersen-Märchen geschaffen, darunter auch „Etwas“, die den surrealen und phantastischen Aspekt der Geschichte einfangen.
Die Adaptionen von „Etwas“ reichen von Theateraufführungen über literarische Neuinterpretationen bis hin zu musikalischen und bildnerischen Werken, die alle unterschiedliche Facetten der Geschichte hervorheben und ihre zeitlosen Themen und Motive weiter erkunden.
Zusammenfassung der Handlung
Die Geschichte handelt von fünf Brüdern, die alle etwas in der Welt erreichen wollen. Der älteste Bruder entscheidet sich, Ziegelsteine herzustellen und wird damit erfolgreich. Der zweite Bruder wird Maurer und baut eine ganze Straße von Häusern, während der dritte Bruder Architekt wird und ebenfalls erfolgreich ist. Der vierte Bruder möchte ein Genie sein und etwas Neues erfinden, stürzt jedoch ab und stirbt. Der fünfte und letzte Bruder räsoniert nur über das Leben und die Arbeit der anderen, ohne selbst etwas zu tun.
Die Brüder sterben nach und nach, und der letzte Bruder, der Räsoneur, gelangt schließlich an die Pforten des Himmels, wo er auf eine alte Frau namens Margarethe trifft, die in einem kleinen Haus auf einem Deich lebte. Die beiden unterhalten sich über ihr Leben und wie sie gestorben sind. Margarethe erzählt, dass sie den Menschen auf dem zugefrorenen Meer vor einem Unwetter warnte, bevor sie starb. Schließlich öffnen sich die Tore des Himmels, und Margarethe wird eingelassen, während der Räsoneur draußen zurückbleibt, um weiterhin über das Leben und das, was er selbst nie getan hat, nachzudenken.
Informationen für wissenschaftliche Analysen
Kennzahl | Wert |
---|---|
Übersetzungen | DE, EN, DA, ES, FR, IT |
Lesbarkeitsindex nach Amstad | 73.7 |
Lesbarkeitsindex nach Björnsson | 36.1 |
Flesch-Reading-Ease Index | 61.3 |
Flesch–Kincaid Grade-Level | 9.5 |
Gunning Fog Index | 10 |
Coleman–Liau Index | 11.8 |
SMOG Index | 11 |
Automated Readability Index | 10.2 |
Zeichen-Anzahl | 14.684 |
Anzahl der Buchstaben | 11.569 |
Anzahl der Sätze | 129 |
Wortanzahl | 2.471 |
Durchschnittliche Wörter pro Satz | 19,16 |
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben | 418 |
Prozentualer Anteil von langen Wörtern | 16.9% |
Silben gesamt | 3.683 |
Durchschnittliche Silben pro Wort | 1,49 |
Wörter mit drei Silben | 235 |
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben | 9.5% |