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Frag die Grünwarenfrau!
Grimm Märchen

Frag die Grünwarenfrau! - Märchen von Hans Christian Andersen

Vorlesezeit für Kinder: 3 min

Da war eine alte Mohrrübe drin,
so knollig, so dick und so schwer,
die hatte gar einen gefährlichen Sinn,
sie wünschte, dass sie verheiratet wär
mit ’ner jungen Mohrrübe lieblich und gut
aus der Rüben alleradligstem Blut.
Und die Hochzeit kam.

Die Bewirtung war unbezahlbar gut,
sie kostete gar kein Geld,
sie leckten Mondschein und tranken Tau,
nahmen Blumenduft aus Wiese und Au
und Blütenstaub von Wald und Feld.

Die alte Mohrrübe grüßte mit einem Ruck
und sprach so viel und so lang;
die Worte, die glucksten kluck um kluck,
klein Mohrrübchen machte auch keinen Muck,
saß da so ernst und bang,
jung und schmuck.
Willst du’s wissen genau,
frag die Grünwarenfrau.

Ein Rotkohl hat sie als Pfarrer getraut,
Braujungfern sind weiße Rüben;
Spargel und Gurke kam nach Belieben,
Kartoffeln standen und sangen laut.
Und es wurde getanzt von groß und von klein –
frag die Grünwarenfrau, sie sagt’s dir allein.

Die alte Mohrrübe sprang ohne Strümpfe und Schuh,
hohei, da zersprang sie im Rücken,
und dann war sie tot, wuchs niemals mehr zu.
Die junge Mohrrübe lachte in Ruh,
so wunderlich kann es sich schicken.

Nun war sie Witwe, nun war sie froh,
nun konnte sie leben, huchheia hei ho!
In den Suppetopf sprang sie als Jungfrau hinein,
jung, froh, frisch und fein.
Willst du’s wissen genau,
frag die Grünwarenfrau.

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Hintergründe zum Märchen „Frag die Grünwarenfrau!“

Obwohl Hans Christian Andersen für seine bekannten Märchen wie „Die kleine Meerjungfrau“, „Das hässliche Entlein“ und „Die Schneekönigin“ berühmt ist, ist „Frag die Grünwarenfrau!“ ein eher unbekanntes und humorvolles Werk aus seiner Feder.

Anthropomorphismus: In diesem Märchen verwendet Andersen die Technik der Vermenschlichung (Anthropomorphismus), indem er Gemüse mit menschlichen Eigenschaften und Emotionen versieht. Er nutzt Phantasie, um eine humorvolle und unterhaltsame Geschichte zu erzählen, die uns zum Schmunzeln bringt.

Satire: Andersen benutzt die Geschichte als eine satirische Darstellung der damaligen Gesellschaft und ihrer Heiratspraktiken. Die alte Mohrrübe sucht nach einer jungen, adligen Mohrrübe, um ihren gesellschaftlichen Status zu verbessern. Ihre Hochzeit ist eine Parodie auf aristokratische Feiern, mit der Verdeutlichung, dass all diese Aktivitäten im Grunde bedeutungslos sind.

Ironie des Schicksals: Die alte Mohrrübe stirbt während der Hochzeitsfeier, und die junge Mohrrübe, die nun Witwe ist, lebt ohne sie ein frohes Leben. Die Geschichte zeigt auf ironische Weise, dass man manchmal das bekommt, was man sich wünscht, aber die Folgen unvorhersehbar sein können.

Erzähltechnik: Andersens Erzähltechnik in diesem Märchen ist leicht, humorvoll und spielerisch. Der Einsatz von Reimen und Rhythmus verleiht dem Text eine lyrische und unterhaltsame Qualität, die für Kinder ansprechend ist.

Da „Frag die Grünwarenfrau!“ ein eher unbekanntes Werk von Andersen ist, gibt es nicht viele Analysen oder Hintergrundinformationen dazu. Die Aufforderung, die Grünwarenfrau zu fragen, verleiht der Erzählung einen Schleier der Geheimnis, der die Neugier des Lesers weckt und gleichzeitig die Fantasie anregt.

Interpretationen zum Märchen „Frag die Grünwarenfrau!“

„Frag die Grünwarenfrau!“ ist ein humorvolles und ungewöhnliches Märchen von Hans Christian Andersen. Hier sind einige mögliche Interpretationen des Textes:

Gesellschaftskritik: Das Märchen kann als satirische Darstellung der Gesellschaft zur Zeit Andersens gelesen werden, insbesondere im Hinblick auf Ehe und gesellschaftlichen Status. Die alte Mohrrübe sucht nach einer jungen, adligen Mohrrübe, um ihren gesellschaftlichen Status zu erhöhen, und ihre Hochzeit ist eine Parodie auf aristokratische Feiern.

Ironie des Schicksals: Die Geschichte zeigt die Ironie des Schicksals, da die alte Mohrrübe auf ihrer eigenen Hochzeit stirbt, während die junge Mohrrübe, nun Witwe, ein glückliches Leben ohne sie führt. Das zeigt, dass wir oft nicht kontrollieren können, was uns im Leben widerfährt, und dass unsere Wünsche manchmal unerwartete Ergebnisse haben können.

Vergänglichkeit und Prioritäten: Eine weitere Interpretation des Märchens ist die Betonung der Vergänglichkeit des Lebens und die Bedeutung der richtigen Prioritäten. Die alte Mohrrübe ist so darauf bedacht, ihre gesellschaftliche Stellung zu verbessern, dass sie ihre eigene Gesundheit vernachlässigt und letztendlich stirbt. Dies kann uns daran erinnern, dass materieller und gesellschaftlicher Erfolg nicht immer das Wichtigste im Leben ist.

Humor und Verspieltheit: Andersens Erzählweise in diesem Märchen ist humorvoll und spielerisch. Dies zeigt seine Fähigkeit, sowohl ernste als auch heitere Geschichten zu erzählen, und kann als eine Erinnerung daran dienen, dass Märchen nicht immer ernste moralische Botschaften haben müssen, sondern auch einfach unterhaltsam und humorvoll sein können.

Die Macht der Fantasie: Die Anthropomorphismus-Technik, die Andersen in diesem Märchen anwendet, um Gemüse mit menschlichen Eigenschaften zu versehen, zeigt die Macht der Fantasie und die Fähigkeit des Autors, eine einzigartige und interessante Welt zu erschaffen. Dies kann uns daran erinnern, dass es wichtig ist, unsere eigene Fantasie und Kreativität zu nutzen, um Geschichten zu erzählen und Ideen zum Leben zu erwecken.

Zusammenfassung der Handlung

„Frag die Grünwarenfrau!“ ist ein humorvolles und ungewöhnliches Märchen von Hans Christian Andersen. Die Geschichte handelt von einer alten Mohrrübe, die sich wünscht, mit einer jungen, adligen Mohrrübe verheiratet zu sein, um ihren gesellschaftlichen Status zu erhöhen. Sie feiern ihre Hochzeit mit einer Bewirtung aus Mondschein, Tau, Blumenduft und Blütenstaub, was eine Parodie auf aristokratische Feiern darstellt.

Die Hochzeitsgäste bestehen aus verschiedenen Gemüsesorten, wie Rotkohl, weiße Rüben, Spargel und Gurken. Die alte Mohrrübe stirbt während der Hochzeitsfeier, als sie ohne Strümpfe und Schuhe tanzt und in ihrem Rücken zerspringt. Die junge Mohrrübe, nun eine Witwe, lebt ihr Leben glücklich ohne die alte Mohrrübe und springt schließlich als Jungfrau in einen Suppentopf.

Die Geschichte zeigt die Ironie des Schicksals und die möglichen unerwarteten Ergebnisse unserer Wünsche. Die Erzählweise ist humorvoll und spielerisch, mit einer Verwendung von Anthropomorphismus, um den Gemüsen menschliche Eigenschaften zu verleihen.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
ÜbersetzungenDE, DA, ES
Lesbarkeitsindex nach Amstad77.1
Lesbarkeitsindex nach Björnsson38.3
Flesch-Reading-Ease Index65.9
Flesch–Kincaid Grade-Level8.6
Gunning Fog Index8.4
Coleman–Liau Index12
SMOG Index10.1
Automated Readability Index10.1
Zeichen-Anzahl1.372
Anzahl der Buchstaben1.045
Anzahl der Sätze12
Wortanzahl220
Durchschnittliche Wörter pro Satz18,33
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben44
Prozentualer Anteil von langen Wörtern20%
Silben gesamt318
Durchschnittliche Silben pro Wort1,45
Wörter mit drei Silben17
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben7.7%
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