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Das Schneeglöckchen
Grimm Märchen

Das Schneeglöckchen - Märchen von Hans Christian Andersen

Vorlesezeit für Kinder: 10 min

Es ist Winterzeit, die Luft kalt, der Wind scharf, aber zu Hause ist es warm und gut; zu Hause lag die Blume, sie lag in ihrer Zwiebel unter Erde und Schnee. Eines Tages fiel Regen. Die Tropfen drangen durch die Schneedecke in die Erde hinab, rührten die Blumenzwiebel an und meldeten von der Lichtwelt über ihnen. Bald drang auch der Sonnenstrahl fein und bohrend durch den Schnee, bis zur Zwiebel hinab und stach sie. „Herein!“ sagte die Blume. „Das kann ich nicht“, sagte der Sonnenstrahl, „ich bin nicht stark genug, um aufzumachen. Ich bekomme erst im Sommer Kraft.“

„Wann ist es Sommer?“ fragte die Blume, und das wiederholte sie, so oft ein neuer Sonnenstrahl hinabdrang. Aber es war noch weit bis zur Sommerzeit. Noch lag der Schnee, und das Wasser gefror zu Eis – jede einzige Nacht. „Wie lange das doch dauert! Wie lange!“ sagte die Blume. „Ich fühle ein Kribbeln und Krabbeln, ich muss mich recken. Ich muss mich strecken. Ich muss aufschließen, ich muss hinaus, dem Sommer einen ‚Guten Morgen‘ zunicken. Das wird eine glückselige Zeit!“

Und die Blume reckte sich und streckte sich drinnen gegen die dünne Schale, die das Wasser von außen her weich gemacht, die der Schnee und die Erde gewärmt und in die der Sonnenstrahl hineingestochen hatte. Sie schoss unter dem Schnee empor mit einer weißgrünen Knospe auf dem grünen Stengel, mit schmalen, dicken Blättern, die sie gleichsam beschützen wollten.

Der Schnee war kalt, aber vom Lichte durchstrahlt, dazu so leicht zu durchbrechen, und hier traf sie auch der Sonnenstrahl mit stärkerer Macht als zuvor. „Willkommen! Willkommen!“ sang und klang jeder Strahl, und die Blume erhob sich über den Schnee in die Welt des Lichtes hinaus. Die Sonnenstrahlen streichelten und küssten sie, bis sie sich ganz öffnete, weiß wie Schnee und mit grünen Streifen geputzt. Sie beugte ihr Haupt in Freude und Demut.

„Liebliche Blume!“ sang der Sonnenstrahl. „Wie frisch und leuchtend du bist! Du bist die erste, du bist die einzige, du bist unsere Liebe! Du läutest den Sommer ein, den schönen Sommer über Land und Stadt! Aller Schnee soll schmelzen, der kalte Wind wird fortgejagt! Wir werden gebieten. Alles wird grünen! Und dann bekommst du Gesellschaft, Flieder und Goldregen und zuletzt die Rosen; aber du bist die erste, so fein und leuchtend!“

Das war eine große Freude. Es war, als sänge und klänge die Luft, als drängen die Strahlen des Lichts in ihre Blätter und Stengel. Da stand sie, fein und leicht zerbrechlich und doch so kräftig in ihrer jungen Schönheit. Sie stand in weißem Gewande mit grünen Bändern und pries den Sommer. aber es war noch lang bis zur Sommerzeit, Wolken verbargen die Sonne, scharfe Winde bliesen über sie hin.

„Du bist ein bisschen zu zeitig gekommen“, sagten Wind und Wetter. „Wir haben noch die Macht. Die bekommst du zu fühlen und musst dich dreinfinden. Du hättest zu Hause bleiben und nicht ausgehen sollen, um Staat zu machen. Dazu ist es noch nicht die Zeit. Es war schneidend kalt. Die Tage, die nun kamen, brachten nicht einen einzigen Sonnenstrahl.

Es war ein Wetter, um in Stücke zu frieren, besonders für eine so zarte, kleine Blume. Aber sie trug mehr Stärke in sich, als sie selber wusste. Freude und Glauben an den Sommer machten sie stark, er musste ja kommen. Er war ihr von ihrer tiefen Sehnsucht verkündet und von dem warmen Sonnenlichte bestätigt worden. So stand sie voller Hoffnung in ihrer weißen Pracht, in dem weißen Schnee und beugte ihr Haupt, wenn die Schneeflocken herabfielen, während die eisigen Winde über sie dahinfuhren.

„Du brichst entzwei!“ sagten sie. „Verwelke, Erfriere! Was willst du hier draußen! Weshalb ließest du dich verlocken! Die Sonnenstrahlen haben dich genarrt! Nun sollst du es gut haben, du Sommernarr!“ – „Sommernarr!“ schallte es durch den kalten Morgen, den „Sommernarr“ heißt im Dänischen das Schneeglöckchen. „Sommernarr“ jubelten ein paar Kinder, die in den Garten hinabkamen. „Da steht einer, so lieblich, so schön, der erste, der einzige!“

Und die Worte taten der Blume so wohl, es waren Worte wie warme Sonnenstrahlen. Die Blume fühlte in ihrer Freude nicht einmal, dass sie gepflückt wurde. Sie lag in einer ´Kinderhand, wurde von einem Kindermund geküsst und hinein in die warme Stube gebracht, von milden Augen angeschaut, in Wasser gestellt, so stärkend, so belebend. Die Blume glaubte, dass sie mit einem Male mitten in den Sommer hineingekommen wäre.

Die Tochter des Hauses, ein niedliches kleines Mädchen, war eben konfirmiert. Sie hatte einen lieben kleinen Freund, der auch konfirmiert worden war. Nun arbeitete er auf eine feste Stellung hin. “ Es soll mein Sommernarr sein!“ sagte Sie. Dann nahm sie die feine Blume, legte sie in ein duftendes Stück Papier, auf dem Verse geschrieben standen, Verse über die Blume, die mit „Sommernarr“ anfingen und mit „Sommernarr“ schlossen, das Ganze war eine zärtliche Neckerei.

Nun wurde alles in den Umschlag gelegt, die Blume lag darin, und es war dunkel um sie her, dunkel wie damals, als die noch in der Zwiebel lag. So kam die Blume auf Reisen, lag im Postsack, wurde gedrückt und gestoßen. Das war nicht behaglich. Aber es nahm ein Ende. Die Reise war vorbei, der Brief wurde geöffnet und von dem lieben Freunde gelesen. Er war so erfreut, dass er die Blume küsste, und dann wurde sie mit den Versen zusammen in einen Schubkasten gelegt, worin noch mehr solcher schönen Briefe lagen, aber alle ohne Blume.

Sie war die erste, die einzige, wie die Sonnenstrahlen sie genannt hatten, und darüber nachzudenken war schön. Sie durfte auch lange darüber nachdenken, sie dachte, während der Sommer verging und der lange Winter verging, und als es wieder Sommer wurde, wurde sie wieder hervorgenommen. Aber da war der junge Mann gar nicht froh. Er fasste das Papier hart an und warf die Verse hin, dass die Blume zu Boden fiel.

Flachgepreßt und trocken war sie ja, aber deshalb hätte sie doch nicht auf den Boden geworfen werden müssen. Doch dort lag sie besser als im Feuer, wo die Ferse und Briefe aufloderten. Was war gesehen? – Was so oft geschieht. Die Blume hatte ihn genarrt, es war ein Scherz. Die Jungfrau hatte ihn genarrt. Das war kein Scherz, sie hatte sich einen anderen Freund im schönen Sommer erkoren.

Am Morgen schien die Sonne auf den flachgedrückten keinen Sommernarren herab, der aussah, als sei er auf den Boden gemalt. Das Mädchen, das auskehrte, nahm ihn auf und legte ihn in eins der Bücher auf dem Tische, weil sie glaubte, dass er dort herausgefallen sei, als die aufräumte und das Zimmer in Ordnung brachte. Und die Blume lag wieder zwischen Versen, gedruckten Versen und die sind viel vornehmen als die geschriebenen. wenigsten haben sie mehr gekostet.

So vergingen Jahre. Das Buch stand auf dem Bücherbrett. Nun wurde es hervorgeholt, geöffnet und gelesen. Es war ein gutes Buch, Verse und Lieder, die er wert sind, gekannt zu werden. Und der Mann, der das Buch las, wandte das Blatt um. „Da liegt ja eine Blume“, sagte er, „ein Sommernarr! Es hat wohl seine Bedeutung, dass er gerade hier hergelegt worden ist. Ja, liege als Zeichen hier im Buche, kleiner Sommernarr!“ Und so wurde das Schneeglöckchen wieder ins Buch gelegt und fühlte sich beehrt und erfreut, dass es als Zeichen von Bedeutung im Buche liegenbleiben sollte. Das ist das Märchen vom Schneeglöckchen, dem Sommernarren.

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Hintergründe zum Märchen „Das Schneeglöckchen“

„Das Schneeglöckchen“ ist ein Märchen von Hans Christian Andersen, einem dänischen Schriftsteller, der vor allem für seine klassischen Märchen wie „Die kleine Meerjungfrau“, „Das hässliche Entlein“ und „Die Schneekönigin“ bekannt ist. Andersen veröffentlichte „Das Schneeglöckchen“ erstmals im Jahr 1861, im Rahmen einer Sammlung von Geschichten mit dem Titel „Neue Märchen und Geschichten“.

Obwohl „Das Schneeglöckchen“ nicht so bekannt ist wie einige von Andersens anderen Märchen, zeigt es dennoch seine typischen literarischen Merkmale und Themen. Die Geschichte ist in einer einfachen und leicht verständlichen Sprache geschrieben und verwendet bildhafte Beschreibungen, um die Umgebung und die Charaktere zum Leben zu erwecken.

Ein zentrales Thema des Märchens ist die Kraft der Hoffnung und des Durchhaltens in schwierigen Zeiten. Die Schneeglöckchen-Blume wächst trotz der Kälte und der widrigen Umstände und behält ihren Glauben an den Sommer bei, auch wenn sie dem Winter ausgesetzt ist. Diese Botschaft spiegelt die allgemeine menschliche Erfahrung wider, in der Menschen oft mit Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert sind, aber dennoch hoffnungsvoll und optimistisch in die Zukunft blicken können.

Ein weiteres Thema ist die Bedeutung von Schönheit und Zerbrechlichkeit. Die Schneeglöckchen-Blume ist ein Symbol für die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens, und die Geschichte zeigt, wie etwas scheinbar Unbedeutendes und Zartes eine tiefere Bedeutung und Kraft in sich tragen kann. „Das Schneeglöckchen“ ist ein weniger bekanntes, aber dennoch berührendes und bedeutungsvolles Märchen von Hans Christian Andersen. Es vermittelt die Botschaft der Hoffnung, des Durchhaltens und der Schönheit in schwierigen Zeiten und zeigt, dass selbst etwas Zartes und Schlichtes wie eine Schneeglöckchen-Blume eine tiefe Bedeutung und Inspiration bieten kann.

Interpretationen zum Märchen „Das Schneeglöckchen“

„Das Schneeglöckchen“ von Hans Christian Andersen kann auf verschiedene Weise interpretiert werden. Hier sind einige mögliche Interpretationen und Bedeutungen, die aus dem Märchen abgeleitet werden können:

Hoffnung und Durchhaltevermögen: Die Schneeglöckchen-Blume repräsentiert Hoffnung und Durchhaltevermögen inmitten von Widrigkeiten. Trotz der kalten und unwirtlichen Bedingungen des Winters kämpft sie sich durch den Schnee und zeigt, dass es möglich ist, Schwierigkeiten zu überwinden, wenn man an sich selbst und seine Ziele glaubt. Diese Interpretation kann als Ermutigung für die Leser verstanden werden, in schwierigen Zeiten Hoffnung zu bewahren und weiterzumachen.

Die Kraft der Schönheit und Zerbrechlichkeit: Die Schneeglöckchen-Blume ist ein Symbol für Schönheit und Zerbrechlichkeit. Obwohl sie zart und zerbrechlich erscheint, hat sie die Stärke, dem Winter zu trotzen und den Sommer herbeizusehnen. Diese Interpretation zeigt, dass wahre Schönheit und Stärke oft in den unscheinbarsten und zartesten Dingen liegen, und dass man nicht kraftvoll oder imposant sein muss, um bedeutend und wirkungsvoll zu sein.

Bedeutung von Liebe und Wertschätzung: Die verschiedenen Menschen, die mit der Schneeglöckchen-Blume in Kontakt kommen, zeigen unterschiedliche Grade von Liebe und Wertschätzung. Die Kinder, die die Blume zunächst entdecken, freuen sich über ihre Schönheit, während der junge Mann, der sie später in einem Liebesbrief erhält, sie schließlich wegwirft, als seine Liebe enttäuscht wird. Diese Interpretation kann darauf hinweisen, dass die Art und Weise, wie wir Schönheit und Liebe wahrnehmen und wertschätzen, oft von unseren persönlichen Erfahrungen und Emotionen beeinflusst wird.

Vergänglichkeit des Lebens: Die Schneeglöckchen-Blume durchläuft im Laufe der Geschichte verschiedene Phasen und Umgebungen, von ihrem Wachstum im Schnee bis hin zur Aufbewahrung in einem Buch. Dies kann als Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens und die verschiedenen Stadien, die wir im Laufe unserer Existenz durchlaufen, gesehen werden. Es erinnert uns daran, die Schönheit des Lebens in jedem Moment zu schätzen und die Veränderungen und Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt, anzunehmen.

Insgesamt bietet das Märchen „Das Schneeglöckchen“ von Hans Christian Andersen mehrere Interpretationsmöglichkeiten und eine Fülle von Bedeutungen, die auf persönlichen Erfahrungen und Perspektiven basieren können. Die Botschaften von Hoffnung, Schönheit, Liebe und Vergänglichkeit sind zeitlos und können von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Zusammenfassung der Handlung

Im Märchen „Das Schneeglöckchen“ von Hans Christian Andersen geht es um eine kleine Schneeglöckchen-Blume, die im Winter unter Schnee und Eis in ihrer Zwiebel schlummert. Als Regentropfen und Sonnenstrahlen die Zwiebel erreichen, beginnt die Blume von der Lichtwelt über sich und dem Sommer zu träumen. Schließlich bricht die Schneeglöckchen-Blume durch den Schnee und wächst in die Welt hinaus, wo sie von den Sonnenstrahlen als erste und einzige ihrer Art begrüßt und geliebt wird.

Die zarte Blume trotzt der Kälte und den widrigen Wetterbedingungen, bis sie eines Tages von Kindern entdeckt und in ihre warme Stube gebracht wird. Die Blume wird in einen Liebesbrief gelegt, der von einem jungen Mädchen an ihren Freund geschickt wird. Sie nennen die Blume „Sommernarr“. Als die Beziehung jedoch scheitert, wirft der junge Mann die Blume achtlos auf den Boden.

Das Schneeglöckchen wird später vom Hausmädchen gefunden und in ein Buch gelegt, wo es viele Jahre verweilt. Schließlich wird das Buch geöffnet und die Blume wird wiederentdeckt, diesmal als Zeichen der Bedeutung im Buch. Die Geschichte des Schneeglöckchens zeigt die Kraft der Hoffnung, Schönheit und Zerbrechlichkeit und erinnert uns daran, die Schönheit des Lebens in jedem Moment zu schätzen.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
ÜbersetzungenDE, EN, DA, ES, IT
Lesbarkeitsindex nach Amstad81
Lesbarkeitsindex nach Björnsson30.8
Flesch-Reading-Ease Index68.7
Flesch–Kincaid Grade-Level6.5
Gunning Fog Index7.1
Coleman–Liau Index12
SMOG Index9.3
Automated Readability Index7
Zeichen-Anzahl7.368
Anzahl der Buchstaben5.829
Anzahl der Sätze105
Wortanzahl1.210
Durchschnittliche Wörter pro Satz11,52
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben233
Prozentualer Anteil von langen Wörtern19.3%
Silben gesamt1.809
Durchschnittliche Silben pro Wort1,50
Wörter mit drei Silben118
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben9.8%
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