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Die alte Straßenlaterne
Grimm Märchen

Die alte Straßenlaterne - Märchen von Hans Christian Andersen

Vorlesezeit für Kinder: 18 min

Hast du die Geschichte von der alten Straßenlaterne gehört? Sie ist gar nicht sehr belustigend, doch einmal kann man sie wohl hören. Es war eine gute, alte Straßenlaterne, die viele, viele Jahre gedient hatte, aber jetzt entfernt werden sollte. Es war der letzte Abend, an dem sie auf dem Pfahle saß und in der Straße leuchtete, und es war ihr zumute wie einer alten Tänzerin, die den letzten Abend tanzt und weiß, dass sie morgen vergessen in der Bodenkammer sitzt.

Die Laterne hatte Furcht vor dem morgigen Tage, denn sie wusste, dass sie dann zum ersten mal auf das Rathaus kommen und von dem hochlöblichen Rat beurteilt werden sollte, ob sie noch tauglich oder unbrauchbar sei. Da sollte bestimmt werden, ob sie nach einer der Brücken hinausgeschickt werden könne, um dort zu leuchten, oder auf das Land in eine Fabrik. Vielleicht sollte sie geradezu in eine Eisengießerei kommen und umgeschmolzen werden. Dann konnte freilich alles aus ihr werden, aber es peinigte sie, dass sie nicht wusste, ob sie dann die Erinnerung daran behalten würde, dass sie eine Straßenlaterne gewesen war.

Wie es nun auch werden mochte, so werde sie doch vom Wächter und seiner Frau getrennt werden, die sie ganz wie ihre Familie betrachteten. Sie wurde zur Laterne, als er Wächter wurde. Damals war die Frau sehr vornehm, und wenn sie des Abends an der Laterne vorüberging, blickte sie diese an, am Tage aber nie. Dagegen in den letzten Jahren, als sie alle drei, der Wächter, seine Frau und die Laterne, alt geworden waren, hatte die Frau sie auch gepflegt, die Lampe abgeputzt und Öl eingegossen.

Es war ein ehrliches Ehepaar, sie hatten die Lampe um keinen Tropfen betrogen. Es war der letzte Abend auf der Straße, und morgen sollte sie auf das Rathaus. Das waren zwei finstere Gedanken für die Laterne, und so kann man wohl denken, wie sie brannte. Aber es kamen ihr noch andere Gedanken. Sie hatte vieles gesehen, vieles beleuchtet, vielleicht ebenso viel wie der ‚hochlöbliche Rat‘, aber das sagte sie nicht, denn sie war eine alte, ehrliche Laterne, sie wollte niemand erzürnen, am wenigsten ihre Obrigkeit.

Es fiel ihr vieles ein, und mitunter flackerte die Flamme in ihr auf, es war, als ob ein Gefühl ihr sagte: ‚Ja, man wird sich auch meiner erinnern!‘ So war da der hübsche, junge Mann – ja, das ist viele Jahre her. Er kam mit einem Briefe, der war auf rosenrotem Papier, fein und mit goldenem Schnitt, er war niedlich geschrieben, es war eine Damenhand.

Er las ihn zweimal und küsste ihn und blickte mit seinen beiden Augen zu mir empor und sagte: »Ich bin der glücklichste Mensch!« Nur er und ich wussten, was im ersten Brief von der Geliebten stand. lch entsinne mich auch zweier anderer Augen. Es ist merkwürdig, wie man mit den Gedanken springen kann! – Hier in der Straße fand ein prächtiges Begräbnis statt, die junge, hübsche Frau lag im Sarge auf dem mit Samt überzogenen Leichenwagen.

Da prangten so viele Blumen und Kränze, da leuchteten so viele Fackeln, dass ich dabei ganz verschwand. Der ganze Bürgersteig war mit Menschen angefüllt, sie folgten alle dem Leichenzug, als aber die Fackeln verschwunden waren und ich mich umsah, stand hier noch einer am Pfahl und weinte, ich vergesse nie die beiden Augen voll Trauer, die gegen mich aufblickten!

Viele Gedanken durchkreuzten so die alte Straßenlaterne, die an diesem Abend zum letztenmal leuchtete. Die Schildwache, die abgelöst wird, kennt doch ihren Nachfolger und kann ihm ein paar Worte sagen, aber die Laterne kannte den ihrigen nicht, und doch hätte sie ihm einen oder den anderen Wink über Regen und Schnee, wie weit der Mondschein auf dem Bürgersteig gehe und von welcher Seite der Wind blies, geben können.

Auf dem Rinnsteinbrette standen drei, die sich der Laterne vorgestellt hatten, indem sie glaubten, dass diese es sei, die das Amt zu vergeben habe. Der eine davon war ein Heringskopf, denn auch ein solcher leuchtet im Dunkeln, und daher meinte er, es würde eine große Ölersparnis sein, wenn er auf den Laternenpfahl käme. Der zweite war ein Stück faulen Holzes, das auch leuchtete, und überdies war es das letzte Stück von einem Baume, der einst die Zierde des Waldes gewesen war.

Der dritte war ein Johanniswurm. Woher der gekommen, begriff die Laterne nicht, aber der Wurm war da und leuchtete auch. Aber das faule Holz und der Heringskopf beschworen, dass er nur zu gewissen Zeiten leuchte und dass er deshalb nie berücksichtigt werden könne. Die alte Laterne sagte, dass keiner von ihnen genug leuchte, um Straßenlaterne zu sein, aber das glaubte nun keiner von ihnen, und als sie hörten, dass die Laterne selbst die Anstellung nicht zu vergeben habe, so sagten sie, dass das höchst erfreulich sei, denn sie sei schon gar zu hinfällig, um noch wählen zu können.

Gleichzeitig kam der Wind von der Straßenecke, er sauste durch den Schornstein der alten Laterne. »Was höre ich!« sagte er zu ihr, »du willst morgen fort? Ist dieses der letzte Abend, an dem ich dich hier treffe? Ja, dann mache ich dir ein Geschenk. Nun erfrische ich deinen Verstandeskasten, so dass du klar und deutlich dich nicht allein dessen entsinnen kannst, was du gehört und gesehen hast, sondern wenn etwas in deiner Gegenwart erzählt oder gelesen wird, so sollst du so hellsehend sein, dass du alles auch siehst!«

»Das ist viel!« sagte die alte Straßenlaterne, »meinen besten Dank! Wenn ich nur nicht umgegossen werde!« – »Das geschieht noch nicht!« sagte der Wind, »und nun erfrische ich dir dein Gedächtnis. Kannst du mehr derartige Geschenke erhalten, so wirst du ein recht frohes Alter haben!« – »Wenn ich nur nicht umgeschmolzen werde!« sagte die Laterne, »Oder kannst du mir dann auch das Gedächtnis sichern?«

»Alte Laterne, sei vernünftig!« sagte der Wind, und dann wehte er. Gleichzeitig kam der Mond hervor. »Was geben Sie?« fragte der Wind. »Ich gebe gar nichts!« sagte dieser, »ich bin ja am Abnehmen, und die Laternen haben mir nie, sondern ich habe den Laternen geleuchtet.« Darauf ging der Mond wieder hinter die Wolken, denn er mochte sich nicht quälen lassen. Da fiel ein Wassertropfen wie von einer Dachtraufe gerade auf den Schornstein, aber der Tropfen sagte, er komme aus den grauen Wolken und sei auch ein Geschenk, vielleicht das allerbeste.

»Ich durchdringe dich so, dass du die Fähigkeit erhältst, in einer Nacht, wenn du es wünschest, dich in Rost zu verwandeln, so dass du ganz zusammenfällst und zu Staub wirst.« Aber der Laterne schien das ein schlechtes Geschenk zu sein, und der Wind meinte es auch. »Gibt es nichts Besseres, gibt es nichts Besseres?« blies er, so laut er konnte. Da fiel eine glänzende Sternschnuppe, sie leuchtete in einem langen Streifen.

»Was war das?« rief der Heringskopf. »Fiel da nicht ein Stein gerade herab? Ich glaube, er fuhr in die Laterne! – Nun, wird das Amt auch von so Hochstehenden gesucht, dann können wir uns zur Ruhe begeben!« Und das tat er und die anderen mit. Aber die alte Laterne leuchtete auf einmal wunderbar stark. »Das war ein herrliches Geschenk!« sagte sie. »Die klaren Sterne, über die ich mich immer so sehr gefreut habe und die so herrlich scheinen, wie ich eigentlich nie habe leuchten können, obgleich es mein ganzes Streben und Trachten war, haben mich arme Laterne beachtet!

Sie schickten mir einen davon mit einem Geschenk herab, das in der Fähigkeit besteht, dass alles, dessen ich mich entsinne und das ich recht deutlich erblicken auch von denjenigen gesehen werden kann, die ich liebe. Das ist erst das wahre Vergnügen, denn wenn man es nicht mit anderen teilen kann, so ist es nur eine halbe Freude!«

»Das ist recht ehrenwert gedacht!« sagte der Wind, »aber du weißt noch nicht, dass dazu Wachslichter gehören. Wenn nicht ein Wachslicht in dir angezündet wird, kann keiner der anderen etwas bei dir erblicken. Das haben die Sterne nicht gedacht, sie glauben, dass alles, was leuchtet, wenigstens ein Wachslicht in sich hat. Aber jetzt bin ich müde«, sagte der Wind, »nun will ich mich legen!« Und dann legte er sich.

Am folgenden Tage – ja, den folgenden Tag können wir überspringen – am folgenden Abend lag die Laterne im Lehnstuhl, und wo? – Bei dem alten Wächter. Vom hochlöblichen Rat hatte er sich für seine langen, treuen Dienste erbeten, die alte Laterne behalten zu dürfen. Sie lachten über ihn, und dann ließen sie ihm den Willen, und dann lag die Laterne im Lehnstuhl dicht bei dem warmen Ofen.

Es war, als ob sie dadurch größer geworden wäre, sie füllte fast den ganzen Stuhl aus. Die alten Leute saßen schon beim Abendbrot und warfen der alten Laterne, der sie gern einen Platz am Tische eingeräumt hätten, freundliche Blicke zu. Sie wohnten zwar in einem Keller, zwei Ellen tief unter der Erde, man musste über einen gepflasterten Flur, um zur Stube zu gelangen, aber warm war es darin, denn sie hatten Tuchleisten um die Tür genagelt. Rein und niedlich sah es hier aus, Vorhänge um die Bettstellen und über den kleinen Fenstern, wo da oben auf dem Fensterbrette zwei sonderbare Blumentöpfe standen.

Der Matrose Christian hatte sie von Ost- und Westindien mit nach Hause gebracht. Es waren zwei Elefanten von Ton, denen der Rücken fehlte, aber an dessen Stelle wuchsen aus der Erde, die hineingelegt war, in dem einen der schönste Schnittlauch, das war der Küchengarten der alten Leute, und in dem anderen ein großes, blühendes Geranium, das war ihr Blumengarten.

An der Wand hing ein großes, buntes Bild, „Die Fürstenversammlung zu Wien“, da besaßen sie alle Kaiser und Könige auf einmal! Eine Schwarzwälder Uhr mit den schweren Bleigewichten, tick-tack!‘ ging immer zu schnell; aber das sei besser, als wenn sie zu langsam ginge, meinten die alten Leute. Sie verzehrten ihr Abendbrot, und die alte Straßenlaterne lag, wie gesagt, im Lehnstuhl dicht bei dem warmen Ofen. Der Laterne kam es vor, als wäre die ganze Welt umgekehrt.

Als aber der Wächter sie anblickte und davon sprach, was sie beide miteinander erlebt hatten in Regen und Schneegestöber, in den hellen, kurzen Sommernächten und wenn der Schnee trieb, so dass es ihm wohltat, wieder in den Keller zu gelangen, da war für die alte Laterne wieder alles in Ordnung, denn wovon er sprach, das erblickte sie, als ob es noch immer da wäre. ja, der Wind hatte sie inwendig wahrlich gut erleuchtet.

Sie waren fleißig und flink, die alten Leute, keine Stunde waren sie untätig. Am Sonntagnachmittag kam das eine oder andere Buch zum Vorschein, gewöhnlich eine Reisebeschreibung, und der alte Mann las laut von Afrika, von den großen Wäldern und Elefanten, die da wild umherliefen, und die alte Frau horchte auf und blickte dann verstohlen nach den Tonelefanten hin, die Blumentöpfe waren!

»Ich kann es mir beinahe denken!« sagte sie. Die Laterne wünschte dann sehnlichst, dass ein Wachslicht da wäre, damit es angezündet werde und in ihr brenne, dann sollte die Frau alles genau so sehen, wie die Laterne es erblickte, die hohen Bäume, die dicht ineinander verschlungenen Zweige, die schwarzen Menschen zu Pferde und ganze Scharen von Elefanten, die mit ihren breiten Füßen Rohr und Büsche zerrnalmten.

»Was helfen mir alle meine Fähigkeiten, wenn kein Wachslicht da ist!« seufzte die Laterne, »Sie haben nur Öl und Talglichte, und das ist nicht genug!« Eines Tages kam ein ganzer Bund Wachslichtstückchen in den Keller, die größten Stücke wurden gebrannt, und die kleineren brauchte die alte Frau, um ihren Zwirn damit zu wachsen, wenn sie nähte. Wachslicht war nun da, aber es fiel den beiden Alten nicht ein, davon ein Stück in die Laterne zu setzen.

»Hier stehe ich mit meinen seltenen Fähigkeiten!« sagte die Laterne. »Ich habe alles in mir, aber ich kann es nicht mit ihnen teilen. Sie wissen nicht, dass ich die weißen Wände in die schönsten Tapeten, in reiche Wälder, in alles, was sie sich wünschen wollen, verwandeln kann! – Sie wissen es nicht!« Die Laterne stand übrigens gescheuert und sauber in einem Winkel, wo sie jederzeit in die Augen fiel. Die Leute sagten zwar, dass es nur ein altes Gerümpel sei, aber daran kehrten sich die Alten nicht, sie liebten die Laterne.

Eines Tages, es war des alten Wächters Geburtstag, kam die alte Frau zur Laterne hin, lächelte und sagte: »lch will die Stube heute für ihn glänzend beleuchten!« Und die Laterne knarrte im Schornstein, denn sie dachte: ‚Jetzt wird ihnen ein Licht aufgehen!‘ Aber da kam Öl und kein Wachslicht, sie brannte den ganzen Abend, wusste aber nun, dass die Gabe der Sterne, die beste Gabe von allen, für dieses Leben ein toter Schatz bleiben werde.

Da träumte sie – und wenn man solche Fähigkeiten hat, kann man wohl träumen -, dass sie selbst zum Eisengießer gekommen und umgeschmolzen werden sollte. Sie war ebenso in Furcht, als da sie auf das Rathaus kommen und von dem ‚hochlöblichen Rat‘ beurteilt werden sollte; aber obgleich sie die Fähigkeit besaß, in Rost und Staub zu zerfallen, sobald sie es wünschte, so tat sie das doch nicht, und dann kam sie in den Schmelzofen und wurde zum schönsten eisernen Leuchter, in den man ein Wachslicht stellt.

Er hatte die Form eines Engels, der einen Blumenstrauß trug. Mitten in den Strauß wurde das Wachslicht gestellt, und der Leuchter erhielt seinen Platz auf einem grünen Schreibtisch. Das Zimmer war behaglich, da standen viele Bücher, da hingen herrliche Bilder, es war die Wohnung eines Dichters, und alles, was er sagte und schrieb, zeigte sich ringsherum. Das Zimmer wurde zu tiefen, dunklen Wäldern, zu sonnenbeleuchteten Wiesen, wo der Storch umherstolzierte, und zum Schiffsverdeck hoch auf dem wogenden Meere!

»Welche Fähigkeiten besitze ich!« sagte die alte Laterne, indem sie erwachte. »Fast möchte ich mich danach sehnen, umgeschmolzen zu werden! – Doch nein, das darf nicht geschehen, solange die alten Leute leben! Sie lieben mich meiner Person wegen! Ich bin ihnen ja an Kindes Statt, sie haben mich gescheuert und haben mir Öl gegeben. Und ich habe es ebenso gut wie das Bild, das doch so etwas Vornehmes ist!« Von dieser Zeit an hatte sie mehr innere Ruhe, und das verdiente die ehrliche, alte Straßenlaterne.

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Hintergründe zum Märchen „Die alte Straßenlaterne“

Die Geschichte „Die alte Straßenlaterne“ wurde von Hans Christian Andersen, einem berühmten dänischen Schriftsteller, verfasst. Andersen ist bekannt für seine Märchen, die oftmals tiefgründige Bedeutungen und Moralvorstellungen vermitteln. Seine Geschichten sind heute noch weltweit bekannt und geliebt.

Epoche: „Die alte Straßenlaterne“ wurde 1847 veröffentlicht, während der Romantik. Diese Epoche war geprägt von einer Rückbesinnung auf Emotionen, Natur und die Kraft der Phantasie. Dies spiegelt sich in Andersens Geschichte wider, die die Vorstellungskraft der Laterne betont und die emotionalen Bindungen zwischen den Charakteren hervorhebt.

Gesellschaftlicher Kontext: Im 19. Jahrhundert gab es in Europa viele technologische und gesellschaftliche Veränderungen. Die industrielle Revolution führte zu schnellen Veränderungen in Städten und im Lebensstil der Menschen. Die Geschichte zeigt, wie die alte Laterne mit solchen Veränderungen konfrontiert wird und wie sie versucht, sich anzupassen.

Andersens Leben: Andersen hatte ein tiefes Verständnis für die menschliche Natur und die Bedeutung von Erinnerungen, Liebe und Phantasie in unserem Leben. Seine Geschichten spiegeln oft seine eigenen Erfahrungen und Gefühle wider. „Die alte Straßenlaterne“ zeigt auch Andersens feines Gespür für die menschliche Natur und seine Fähigkeit, universelle Themen aufzugreifen, die für Menschen aller Zeiten und Kulturen relevant sind.

Symbolik: In der Geschichte stehen verschiedene Elemente symbolisch für abstrakte Ideen. Die alte Laterne symbolisiert Beständigkeit, Loyalität und das Erinnerungsvermögen. Der Wind, der Mond und die Sterne repräsentieren die Natur und ihre Fähigkeit, Inspiration und Schönheit zu schenken. Der Wächter verkörpert Wertschätzung und Anerkennung.

Die Geschichte „Die alte Straßenlaterne“ ist ein klassisches Märchen von Hans Christian Andersen, das in seiner Einfachheit tiefgründige Botschaften und universelle Themen vermittelt. Der Hintergrund der Geschichte ist in der Romantik verwurzelt und spiegelt den gesellschaftlichen Kontext, Andersens Leben und seine philosophischen Ansichten wider.

Interpretationen zum Märchen „Die alte Straßenlaterne“

Die Geschichte der alten Straßenlaterne von Hans Christian Andersen bietet verschiedene Interpretationen und lässt Raum für die Betrachtung unterschiedlicher Themen und Motive. Hier sind einige mögliche Interpretationen:

Wertschätzung und Anerkennung: Die Geschichte betont die Bedeutung der Wertschätzung von Dingen und Menschen, die im Laufe der Zeit ihren Wert bewiesen haben. Die alte Laterne hat jahrelang gedient und ihre Rolle als Lichtquelle erfüllt. Trotz ihrer anstehenden „Pensionierung“ erkennt der Wächter ihren Wert und möchte sie behalten. Dies zeigt, dass Anerkennung und Respekt gegenüber dem Wert von Beständigkeit und treuem Dienst wichtig sind.

Veränderung und Anpassung: Die alte Straßenlaterne wird mit Veränderungen konfrontiert, die ihr Schicksal ungewiss machen. Die Geschichte zeigt, wie sie mit dieser Unsicherheit umgeht und nachdenkt, was ihr zukünftiges Leben bringen könnte. Dies ist ein universelles Thema, da Veränderungen im Leben unvermeidlich sind und Anpassungsfähigkeit eine wichtige Qualität ist, um mit ihnen umzugehen.

Erinnerungen und Erfahrungen: Die alte Laterne erinnert sich an all die Menschen, die sie gesehen hat und die Ereignisse, die sie miterlebt hat. Diese Erinnerungen sind ein wichtiger Teil ihres Lebens und ihres Wertes. Das Teilen von Erinnerungen und Erfahrungen mit anderen, insbesondere mit den Menschen, die wir lieben, ist ein bedeutungsvoller Aspekt des Lebens.

Die Macht der Phantasie: Die Geschichte zeigt, wie die Phantasie der alten Laterne durch die Geschenke des Windes, des Mondes und der Sterne erweitert wird. Diese Fähigkeit, ihre Erfahrungen und Erinnerungen mit anderen zu teilen, unterstreicht die Macht der Phantasie und Kreativität. Die Phantasie spielt eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Verbindungen und Gemeinschaften zwischen Menschen.

Insgesamt bietet die Geschichte von Hans Christian Andersen eine herzerwärmende Botschaft über die Bedeutung von Wertschätzung, Anerkennung, Anpassungsfähigkeit, gemeinsamen Erfahrungen und der Macht der Phantasie.

Zusammenfassung der Handlung

In dem Märchen „Die alte Straßenlaterne“ von Hans Christian Andersen geht es um eine alte Laterne, die viele Jahre der Straße gedient hat und nun ausgetauscht werden soll. Die Laterne fürchtet den nächsten Tag, an dem sie vor dem Rat beurteilt wird, ob sie noch tauglich oder unbrauchbar ist. Die Laterne erinnert sich an all die Menschen und Geschichten, die sie in ihrem Leben gesehen und erleuchtet hat.

Am letzten Abend ihres Dienstes spricht der Wind mit der Laterne und schenkt ihr die Fähigkeit, alles, was sie je gesehen hat, klar und deutlich zu sehen, und die Gabe, diese Visionen mit den Menschen, die sie liebt, zu teilen. Allerdings benötigt die Laterne ein Wachslicht, um diese Gabe zu nutzen.

Der alte Wächter und seine Frau, die die Laterne wie ihre eigene Familie betrachten, dürfen sie behalten. Die Laterne liegt im Haus der alten Leute, wo sie ihre gemeinsamen Erinnerungen teilen. Die Laterne wünscht sich ein Wachslicht, um ihre Fähigkeiten nutzen und die alte Frau die wunderbaren Szenen ihrer Vergangenheit sehen lassen zu können. Leider haben die alten Leute nur Öl und Talglichter, die nicht ausreichen, um die Laterne ihre Gabe nutzen zu lassen. Die Geschichte zeigt die Bedeutung von Erinnerungen und Geschichten sowie die Schönheit des Teilens dieser Erfahrungen mit anderen.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
ÜbersetzungenDE, EN, DA, ES, FR, IT
Lesbarkeitsindex nach Amstad76.9
Lesbarkeitsindex nach Björnsson35.4
Flesch-Reading-Ease Index64.4
Flesch–Kincaid Grade-Level8.1
Gunning Fog Index9.1
Coleman–Liau Index12
SMOG Index10.7
Automated Readability Index8.5
Zeichen-Anzahl4.843
Anzahl der Buchstaben3.855
Anzahl der Sätze53
Wortanzahl815
Durchschnittliche Wörter pro Satz15,38
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben163
Prozentualer Anteil von langen Wörtern20%
Silben gesamt1.222
Durchschnittliche Silben pro Wort1,50
Wörter mit drei Silben89
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben10.9%
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