Vorlesezeit für Kinder: 11 min
Es war einmal ein armer Mann, der konnte seinen einzigen Sohn nicht mehr ernähren. Da sprach der Sohn „lieber Vater, es geht Euch so kümmerlich, ich falle Euch zur Last, lieber will ich selbst fortgehen und sehen, wie ich mein Brot verdiene.“ Da gab ihm der Vater seinen Segen und nahm mit großer Trauer von ihm Abschied. Zu dieser Zeit führte der König eines mächtigen Reichs Krieg, der Jüngling nahm Dienste bei ihm und zog mit ins Feld. Und als er vor den Feind kam, so ward eine Schlacht geliefert, und es war große Gefahr und regnete blaue Bohnen, dass seine Kameraden von allen Seiten niederfielen. Und als auch der Anführer blieb, so wollten die übrigen die Flucht ergreifen, aber der Jüngling trat heraus, sprach ihnen Mut zu und rief „wir wollen unser Vaterland nicht zugrunde gehen lassen.“
Da folgten ihm die anderen, und er drang ein und schlug den Feind. Der König, als er hörte, dass er ihm allein den Sieg zu danken habe, erhob ihn über alle anderen, gab ihm große Schätze und machte ihn zum Ersten in seinem Reich. Der König hatte eine Tochter, die war sehr schön, aber sie war auch sehr wunderlich. Sie hatte das Gelübde getan, keinen zum Herrn und Gemahl zu nehmen, der nicht verspräche, wenn sie zuerst stürbe, sich lebendig mit ihr begraben zu lassen.
„Hat er mich von Herzen lieb,“ sagte sie, „wozu dient ihm dann noch das Leben?“ Dagegen wollte sie ein Gleiches tun, und wenn er zuerst stürbe, mit ihm in das Grab steigen. Dieses seltsame Gelübde hatte bis jetzt alle Freier abgeschreckt, aber der Jüngling wurde von ihrer Schönheit so eingenommen, dass er auf nichts achtete, sondern bei ihrem Vater um sie anhielt. „Weißt du auch,“ sprach der König, „was du versprechen musst?“ – „Ich muss mit ihr in das Grab gehen,“ antwortete er, „wenn ich sie überlebe, aber meine Liebe ist so groß, dass ich der Gefahr nicht achte.“
Da willigte der König ein, und die Hochzeit ward mit großer Pracht gefeiert. Nun lebten sie eine Zeit lang glücklich und vergnügt miteinander, da geschah es, dass die junge Königin in eine schwere Krankheit fiel, und kein Arzt konnte ihr helfen. Und als sie tot dalag, da erinnerte sich der junge König, was er hatte versprechen müssen, und es grauste ihm davor, sich lebendig in das Grab zu legen, aber es war kein Ausweg: der König hatte alle Tore mit Wachen besetzen lassen, und es war nicht möglich, dem Schicksal zu entgehen. Als der Tag kam, wo die Leiche in das königliche Gewölbe beigesetzt wurde, da ward er mit hinabgeführt, und dann das Tor verriegelt und verschlossen. Neben dem Sarg stand ein Tisch, darauf vier Lichter, vier Laibe Brot und vier Flaschen Wein.
Sobald dieser Vorrat zu Ende ging, musste er verschmachten. Nun saß er da voll Schmerz und Trauer, aß jeden Tag nur ein Bisslein Brot, trank nur einen Schluck Wein, und sah doch, wie der Tod immer näher rückte. Indem er so vor sich hinstarrte, sah er aus der Ecke des Gewölbes eine Schlange hervorkriechen, die sich der Leiche näherte. Und weil er dachte, sie käme, um daran zu nagen, zog er sein Schwert und sprach „solange ich lebe, sollst du sie nicht anrühren,“ und hieb sie in drei Stücke. Über ein Weilchen kroch eine zweite Schlange aus der Ecke hervor, als sie aber die andere tot und zerstückt liegen sah, ging sie zurück, kam bald wieder und hatte drei grüne Blätter im Munde.
Dann nahm sie die drei Stücke von der Schlange, legte sie, wie sie zusammengehörten, und tat auf jede Wunde eins von den Blättern. Alsbald fügte sich das Getrennte aneinander, die Schlange regte sich und ward wieder lebendig, und beide eilten miteinander fort. Die Blätter blieben auf der Erde liegen, und dem Unglücklichen, der alles mit angesehen hatte, kam es in die Gedanken, ob nicht die wunderbare Kraft der Blätter, welche die Schlange wieder lebendig gemacht hatte, auch einem Menschen helfen könnte.
Er hob also die Blätter auf und legte eins davon auf den Mund der Toten, die beiden anderen auf ihre Augen. Und kaum war es geschehen, so bewegte sich das Blut in den Adern, stieg in das bleiche Angesicht und rötete es wieder. Da zog sie Atem, schlug die Augen auf und sprach „ach, Gott, wo bin ich?“ – „Du bist bei mir, liebe Frau,“ antwortete er, und erzählte ihr, wie alles gekommen war und er sie wieder ins Leben erweckt hatte. Dann reichte er ihr etwas Wein und Brot, und als sie wieder zu Kräften gekommen war, erhob sie sich, und sie gingen zu der Tür, und klopften und riefen so laut, dass es die Wachen hörten und dem König meldeten.
Der König kam selbst herab und öffnete die Türe, da fand er beide frisch und gesund und freute sich mit ihnen, dass nun alle Not überstanden war. Die drei Schlangenblätter aber nahm der junge König mit, gab sie einem Diener und sprach „verwahr sie mir sorgfältig, und trag sie zu jeder Zeit bei dir, wer weiß, in welcher Not sie uns noch helfen können.“ Es war aber in der Frau, nachdem sie wieder ins Leben war erweckt worden, eine Veränderung vorgegangen: es war, als ob alle Liebe zu ihrem Manne aus ihrem Herzen gewichen wäre.
Als er nach einiger Zeit eine Fahrt zu seinem alten Vater über das Meer machen wollte, und sie auf ein Schiff gestiegen waren, so vergaß sie die große Liebe und Treue, die er ihr bewiesen, und womit er sie vom Tode gerettet hatte, und fasste eine böse Neigung zu dem Schiffer. Und als der junge König einmal dalag und schlief, rief sie den Schiffer herbei, und fasste den Schlafenden am Kopfe, und der Schiffer musste ihn an den Füßen fassen, und so warfen sie ihn hinab ins Meer. Als die Schandtat vollbracht war, sprach sie zu ihm „nun lass uns heimkehren und sagen, er sei unterwegs gestorben.
Ich will dich schon bei meinem Vater so herausstreichen und rühmen, dass er mich mit dir vermählt und dich zum Erben seiner Krone einsetzt.“ Aber der treue Diener, der alles mit angesehen hatte, machte unbemerkt ein kleines Schifflein von dem großen los, setzte sich hinein, schiffte seinem Herrn nach, und ließ die Verräter fortfahren. Er fischte den Toten wieder auf, und mit Hilfe der drei Schlangenblätter, die er bei sich trug und auf die Augen und den Mund legte, brachte er ihn glücklich wieder ins Leben.
Sie ruderten beide aus allen Kräften Tag und Nacht, und ihr kleines Schiff flog so schnell dahin, dass sie früher als das andere bei dem alten König anlangten. Er verwunderte sich, als er sie allein kommen sah, und fragte, was ihnen begegnet wäre. Als er die Bosheit seiner Tochter vernahm, sprach er „ich kann‘s nicht glauben, dass sie so schlecht gehandelt hat, aber die Wahrheit wird bald an den Tag kommen,“ und hieß beide in eine verborgene Kammer gehen und sich vor jedermann heimlich halten.
Bald hernach kam das große Schiff herangefahren, und die gottlose Frau erschien vor ihrem Vater mit einer betrübten Miene. Er sprach „warum kehrst du allein zurück? wo ist dein Mann?“ – „Ach, lieber Vater,“ antwortete sie, „ich komme in großer Trauer wieder heim, mein Mann ist während der Fahrt plötzlich erkrankt und gestorben, und wenn der gute Schiffer mir nicht Beistand geleistet hätte, so wäre es mir schlimm ergangen. Er ist bei seinem Tode zugegen gewesen und kann Euch alles erzählen.“
Der König sprach „ich will den Toten wieder lebendig machen,“ und öffnete die Kammer, und hieß die beiden herausgehen. Die Frau, als sie ihren Mann erblickte, war wie vom Donner gerührt, sank auf die Knie und bat um Gnade. Der König sprach „da ist keine Gnade, er war bereit, mit dir zu sterben, und hat dir dein Leben wiedergegeben, du aber hast ihn im Schlaf umgebracht, und sollst deinen verdienten Lohn empfangen.“ Da ward sie mit ihrem Helfershelfer in ein durchlöchertes Schiff gesetzt und hinaus ins Meer getrieben, wo sie bald in den Wellen versanken.
Hintergründe zum Märchen „Die drei Schlangenblätter“
„Die drei Schlangenblätter“ ist ein deutsches Märchen, das von den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm gesammelt und veröffentlicht wurde. Es ist in ihrer berühmten Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ enthalten, die erstmals im Jahr 1812 veröffentlicht wurde. Das Märchen trägt die KHM-Nummer 16, die auf seine Position innerhalb der Sammlung hinweist.
Das Märchen erzählt die Geschichte eines jungen Soldaten, der durch seine Tapferkeit und Treue zur Königstochter kommt. Die Prinzessin verspricht, ihn zu heiraten, wenn er bereit ist, mit ihr in den Tod zu gehen, sollte sie sterben. Sie gibt ihm ein Medaillon mit drei Schlangenblättern, die die Macht haben, Tote wieder zum Leben zu erwecken. Als die Prinzessin stirbt und der Soldat sie zu ihrem Grab bringen will, entdeckt er die Wirkung der Schlangenblätter und bringt sie zurück ins Leben. Doch später stellt sich heraus, dass die Prinzessin undankbar und untreu ist. Am Ende wird sie für ihr Verhalten bestraft, und der Soldat kehrt alleine in seine Heimat zurück.
Wie viele der Märchen der Gebrüder Grimm, hat auch „Die drei Schlangenblätter“ seinen Ursprung in mündlichen Erzählungen und volkstümlichen Traditionen. Die Brüder sammelten diese Geschichten und gaben ihnen eine literarische Form. Das Märchen enthält mehrere klassische Märchenmotive, wie die übernatürlichen Schlangenblätter, die Wiederbelebung von Toten und das Motiv von Treue und Verrat. Die Schlangenblätter symbolisieren die Kraft der Natur und der Magie, während die Geschichte von Treue und Verrat zeigt, dass man sich nicht immer auf das äußere Erscheinungsbild verlassen kann.
„Die drei Schlangenblätter“ vermittelt eine moralische Botschaft über Treue und die Konsequenzen von Undankbarkeit und Untreue. Der Soldat wird für seine Treue und Selbstlosigkeit belohnt, während die Prinzessin, die diese Tugenden nicht besitzt, bestraft wird. Obwohl „Die drei Schlangenblätter“ nicht zu den bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm gehört, hat es dennoch seinen Weg in verschiedene Bereiche der Populärkultur gefunden. Es gibt Adaptionen in Form von Theaterstücken, Hörspielen und Fernsehserien, die sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene richten.
Insgesamt ist „Die drei Schlangenblätter“ ein interessantes Märchen der Gebrüder Grimm, das verschiedene Aspekte der menschlichen Natur und der Magie der Natur aufzeigt. Die Geschichte vermittelt eine wichtige Botschaft über die Bedeutung von Treue und die Konsequenzen, die sich aus Undankbarkeit und Untreue ergeben können.
Interpretationen zum Märchen „Die drei Schlangenblätter“
„Die drei Schlangenblätter“ ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das sich auf verschiedenen Ebenen interpretieren lässt. Hier sind einige mögliche Interpretationsansätze:
Treue und Verrat: Eine zentrale Interpretation des Märchens bezieht sich auf die moralische Botschaft, die es vermittelt. Der Soldat zeigt Treue und Hingabe gegenüber der Prinzessin, die ihm gegenüber jedoch undankbar und untreu ist. Diese Interpretation unterstreicht die Wichtigkeit von Loyalität und die Konsequenzen, die sich aus Verrat ergeben können.
Die Macht der Natur und Magie: Die Schlangenblätter spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte und können als Symbol für die Macht der Natur und Magie betrachtet werden. Die Blätter haben die Fähigkeit, Tote wieder zum Leben zu erwecken, was zeigt, dass die Natur und ihre Geheimnisse sowohl wohltuend als auch gefährlich sein können.
Schein und Sein: Eine weitere Interpretation beschäftigt sich mit dem Thema von Schein und Sein in der Geschichte. Die Prinzessin erscheint zunächst als tugendhaft und liebenswürdig, entpuppt sich aber später als undankbar und untreu. Dies kann als eine Botschaft über die Unzuverlässigkeit von äußeren Erscheinungen und die Notwendigkeit, einen Menschen nach seinen Taten und nicht nach seinem Aussehen zu beurteilen, gedeutet werden.
Die Rolle des Schicksals: „Die drei Schlangenblätter“ kann auch als eine Geschichte über das Schicksal und die Rolle von Zufall und Entscheidungen interpretiert werden. Der Soldat gelangt durch seine Tapferkeit und seine Entscheidungen zu einem glücklichen Schicksal, während die Prinzessin durch ihre schlechten Entscheidungen und ihr Verhalten ein unglückliches Ende findet.
Die Ambivalenz von Liebe: Das Märchen kann auch als eine Reflexion über die Ambivalenz von Liebe und menschlichen Beziehungen betrachtet werden. Während der Soldat treu und aufrichtig liebt, zeigt die Prinzessin, dass Liebe auch egoistisch, undankbar und untreu sein kann. Diese Interpretation betont die Komplexität von Gefühlen und Beziehungen.
Insgesamt bietet „Die drei Schlangenblätter“ verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, die den Leser dazu anregen, über Themen wie Treue, Verrat, die Macht der Natur, Schein und Sein, Schicksal und die Ambivalenz von Liebe nachzudenken.
Adaptionen zum Märchen „Die drei Schlangenblätter“
„Die drei Schlangenblätter“ ist ein deutsches Märchen, das von den Brüdern Grimm mit der Märchennummer 16 gesammelt wurde. Es handelt sich um Aarne-Thompson Typ 612 (Zaubergegestände). Obwohl „Die drei Schlangenblätter“ nicht zu den bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm gehört, gibt es dennoch einige Adaptionen der Geschichte in verschiedenen Medien. Hier sind einige konkrete Beispiele:
Hörspiel: Es gibt mehrere Hörspielversionen des Märchens, die sich an Kinder und Erwachsene richten. Eine davon ist die Produktion von Europa, die Teil der Reihe „Die schönsten Märchen der Gebrüder Grimm“ ist. Diese Hörspieladaption erzählt die Geschichte auf lebendige und anschauliche Weise, wodurch die Zuhörer in die Welt des Märchens eintauchen können.
Fernsehserie: In der DDR-Fernsehserie „Grimms Märchen“ (1961-1982) wurde „Die drei Schlangenblätter“ als eine Episode adaptiert. Die Serie präsentiert die Märchen der Gebrüder Grimm in einer visuellen Form und bringt die Geschichten einem breiten Publikum näher.
Animation: „Die drei Schlangenblätter“ wurde auch als animierte Episode in der ungarischen Zeichentrickserie „Meseautó“ (1971-1972) umgesetzt, die auf Geschichten der Gebrüder Grimm basiert. In dieser Adaption wird die Geschichte durch Animationen und Musik lebendig und vermittelt die moralischen Botschaften auf unterhaltsame Weise.
Theater: Es gibt auch Theateradaptionen des Märchens, die sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene richten. Zum Beispiel wurde das Stück „Die drei Schlangenblätter“ von Frank Pinkus für die Bühne adaptiert. Diese Inszenierung betont die moralischen Aspekte der Geschichte und zeigt die Konsequenzen von Untreue und Undankbarkeit auf eindrückliche Weise.
Literatur: In der modernen Literatur wurde das Märchen in verschiedenen Sammlungen und Anthologien neu interpretiert oder nacherzählt. Beispielsweise hat der Schriftsteller Christoph Hein eine eigene Version des Märchens in seinem Buch „Grimms Märchen für Erwachsene“ (1986) veröffentlicht, die sich auf die düsteren und erwachsenen Aspekte der Geschichte konzentriert.
Diese Beispiele zeigen, dass „Die drei Schlangenblätter“ in verschiedenen Formen und Medien adaptiert wurde, die sich an unterschiedliche Altersgruppen und Interessen richten. Dabei wurde die Geschichte häufig modernisiert oder neu interpretiert, um sie für ein zeitgenössisches Publikum ansprechend zu gestalten.
Zusammenfassung des Märchen „Die drei Schlangenblätter“
„Die drei Schlangenblätter“ ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das die Geschichte eines jungen Soldaten erzählt, der sich in eine Königstochter verliebt. Die Prinzessin stellt die Bedingung, dass er bereit sein muss, mit ihr in den Tod zu gehen, sollte sie sterben, bevor sie ihn heiraten wird. Der Soldat stimmt zu und erhält von ihr ein Medaillon, das drei magische Schlangenblätter enthält.
Nach der Hochzeit stirbt die Prinzessin unerwartet. Der Soldat, der sein Versprechen einhalten will, begleitet ihren Sarg auf einer Schiffsreise. Während der Reise bemerkt er die Schlangenblätter, die er auf die Augen und den Mund der toten Prinzessin legt, woraufhin sie wieder zum Leben erwacht. Nach ihrer Rückkehr zum Schloss führen sie ein glückliches Leben, bis die Prinzessin untreu wird und sich in einen anderen Mann verliebt. Zusammen planen sie, den Soldaten zu töten, indem sie ihn in einem Fass ins Meer werfen. Doch der Soldat wird gerettet, als ein Fischer das Fass aus dem Wasser zieht.
Am Ende gelangt der Soldat an den Hof eines anderen Königs und findet dort die undankbare Prinzessin und ihren Liebhaber, die inzwischen geheiratet haben. Als der Soldat seine Geschichte erzählt, werden die beiden des Verrats überführt und bestraft. Die Prinzessin und ihr Liebhaber sterben, während der Soldat als freier Mann in sein Heimatland zurückkehrt. „Die drei Schlangenblätter“ vermittelt eine moralische Botschaft über Treue, Verrat und die Konsequenzen von Undankbarkeit. Die Geschichte zeigt, dass gute Taten belohnt werden, während schlechtes Verhalten und Untugenden bestraft werden.
Die Handlung des Märchen
Durch seine Tapferkeit in der Schlacht gewinnt ein junger Mann die Tochter des Königs zur Frau, muss aber einer ungewöhnlichen Forderung der Prinzessin zustimmen: Sollte einer von ihnen sterben, wird der andere mit dem ersteren lebendig begraben. Irgendwann später erkrankt die Prinzessin und stirbt, so dass der Prinz in ihrer Krypta lebendig begraben wird. Während er darauf wartet, zu verhungern, wird der Prinz von einer Schlange angegriffen, die er tötet, indem er sie in drei Teile zerhackt.
Eine andere Schlange belebt die tote Schlange mit drei Blättern wieder, wodurch der Prinz auf die Idee kommt, die Blätter für die Prinzessin zu verwenden und sie erfolgreich wiederzubeleben. Der Prinz und die Prinzessin machen dann eine Seereise, um seinen Vater zu besuchen. Die Prinzessin verliebt sich in den Schiffskapitän, und das Paar wirft den Prinzen ins Meer und ertränkt ihn. Ein Diener rudert hinter dem Körper des Prinzen her, der ihn mit Hilfe der Schlangenblätter wiederbelebt. Der Prinz und der Diener kehren in das Königreich zurück und melden den Mordversuch, für den die Prinzessin und der Kapitän hingerichtet werden.
Informationen für wissenschaftliche Analysen
Kennzahl | Wert |
---|---|
Nummer | KHM 16 |
Aarne-Thompson-Uther-Index | ATU Typ 612 |
Übersetzungen | DE, EN, DA, ES, FR, PT, IT, JA, NL, PL, RU, TR, VI, ZH |
Lesbarkeitsindex nach Amstad | 70.2 |
Lesbarkeitsindex nach Björnsson | 41 |
Flesch-Reading-Ease Index | 58.6 |
Flesch–Kincaid Grade-Level | 11.2 |
Gunning Fog Index | 12.7 |
Coleman–Liau Index | 11.2 |
SMOG Index | 11.7 |
Automated Readability Index | 12 |
Zeichen-Anzahl | 7.743 |
Anzahl der Buchstaben | 6.096 |
Anzahl der Sätze | 54 |
Wortanzahl | 1.327 |
Durchschnittliche Wörter pro Satz | 24,57 |
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben | 218 |
Prozentualer Anteil von langen Wörtern | 16.4% |
Silben gesamt | 1.934 |
Durchschnittliche Silben pro Wort | 1,46 |
Wörter mit drei Silben | 117 |
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben | 8.8% |