Vorlesezeit für Kinder: 11 min
Es ist wohl tausend und mehr Jahre her, da waren hier im Lande lauter kleine Könige. Da hat auch einer auf dem Keuterberge gewohnt, der ging sehr gerne auf die Jagd. Als er wieder einmal mit seinen Jägern aus dem Schloss herauszog, hüteten unten am Berge drei Mädchen ihre Kühe, und wie sie den König mit den vielen Leuten sahen, so rief die älteste den anderen beiden Mädchen zu, dabei auf den König weisend:
„Hallo! Hallo! Wenn ich den nicht kriege, so will ich keinen.“ Da antwortete die zweite auf der anderen Seite vom Berge und wies auf den, der dem König zur rechten Hand ging: „Hallo! Hallo! Wenn ich den nicht kriege, so will ich keinen!“ Da rief die jüngste und wies auf den, der linker Hand ging: „Hallo! Hallo! Wenn ich den nicht kriege, so will ich keinen!“ Das waren aber die beiden Minister.
Das hörte der König alles, und als er von der Jagd heimgekommen war, ließ er die drei Mädchen zu sich kommen und fragte sie, was sie da gestern am Berge gesagt hätten. Das wollten sie nun nicht sagen, und der König fragte die älteste, ob sie ihn wohl zum Manne haben wollte? Da sagte sie ja, und ihre beiden Schwestern fragten die beiden Minister, denn sie waren alle drei schön von Angesicht, besonders die Königin, die hatte Haare wie Flachs.
Die beiden Schwestern aber kriegten keine Kinder, und als der König einmal verreisen musste, ließ er sie zur Königin kommen, um sie aufzumuntern, denn sie war gerade guter Hoffnung. Sie bekam einen kleinen Jungen, der brachte einen roten Stern mit auf die Welt. Da sagten die beiden Schwestern, eine zur anderen, sie wollten den hübschen Jungen ins Wasser werfen. Wie sie ihn hineingeworfen hatten, da flog ein Vögelchen in die Höhe und sang:
„Tom Daude bereit,
Auf weiter‘n Bescheid
Tom Lilienstrus:
Wacker Junge, bist du’s?“
Als das die beiden hörten, kriegten sie Angst und machten, dass sie fortkamen. Wie der König nach Hause kam, sagten sie ihm, die Königin hätte einen Hund geboren. Da sagte der König: „Was Gott tut, das ist wohlgetan.“
Es wohnte aber ein Fischer am Wasser, der fischte den kleinen Jungen wieder heraus, als er noch lebendig war. Und da seine Frau keine Kinder hatte, fütterten sie ihn auf. Nach einem Jahr war der König wieder verreist, da kriegte die Königin wieder einen Jungen, den die beiden falschen Schwestern ebenso nahmen und ins Wasser warfen. Da flog das Vögelchen wieder in die Höhe und sang:
„Tom Daude bereit,
Auf weiter‘n Bescheid
Tom Lilienstrus:
Wacker Junge, bist du’s?“
Und als der König zurückkam, sagten sie zu ihm, die Königin hätte wieder einen Hund bekommen, und er sagte wieder: „Was Gott tut, das ist wohlgetan.“ Aber der Fischer zog auch diesen Jungen aus dem Wasser und fütterte ihn auf.
Da verreiste der König wieder, und die Königin kriegte ein kleines Mädchen, das die falschen Schwestern auch ins Wasser warfen. Da flog das Vögelchen wieder in die Höhe und sang:
„Tom Daude bereit,
Auf weiter‘n Bescheid
Tom Lilienstrus:
Wacker Mädchen, bist du’s?“
Und wie der König nach Hause kam, sagten sie zu ihm, die Königin hätte eine Katze gekriegt. Da wurde der König böse und ließ seine Frau ins Gefängnis werfen, darin sie lange Jahre sitzen musste.
Die Kinder waren unterdessen herangewachsen, da ging der älteste einmal mit anderen Jungen hinaus, um zu fischen. Da wollten ihn die anderen nicht dabeihaben und sagten: „Du Findling, geh du deiner Wege!“ Da wurde er ganz betrübt und fragte den alten Fischer, ob das wahr sei? Der erzählte ihm, dass er einmal gefischt hätte, und er habe ihn aus dem Wasser gezogen.
Da sagte der Junge, er wolle fort und seinen Vater suchen. Der Fischer bat ihn, er möchte doch bleiben, aber er ließ sich gar nicht halten, bis der Fischer zuletzt einwilligte. Da machte er sich auf den Weg und ging mehrere Tage hintereinander; endlich kam er zu einem allmächtig großen Wasser, davor stand eine alte Frau und fischte.
„Guten Tag, Mutter,“ sagte der Junge. – „Großen Dank.“ – „Du musst wohl lange fischen, ehe du einen Fisch fängst?“ – „Und du musst wohl lange suchen, ehe du deinen Vater findest. Wie willst du denn da übers Wasser kommen?“ sagte die Frau. „Ja, das mag Gott wissen.“ Da nahm die alte Frau ihn auf den Rücken und trug ihn hindurch, und er suchte lange Zeit und konnte seinen Vater nicht finden.
Als nun ein Jahr vorüber war, da zog der zweite aus und wollte seinen Bruder suchen. Er kam an das Wasser, wo es ihm ebenso erging wie seinem Bruder. Nun war nur noch die Tochter alleine zu Haus, und sie jammerte so sehr nach ihren Brüdern, dass sie zuletzt auch den Fischer bat, er möchte sie ziehen lassen, sie wolle ihre Brüder suchen.
Da kam sie auch zu dem großen Wasser, und sagte zu der alten Frau: „Guten Tag, Mutter.“ – „Großen Dank.“ – „Gott helfe Euch beim Fischen.“ Als die alte Frau das hörte, wurde sie ganz freundlich, trug sie übers Wasser und gab ihr eine Rute, und sagte: „Nun geh nur immer auf diesem Wege weiter, meine Tochter, und wenn du an einem großen schwarzen Hund vorbeikommst, so musst du still und dreist, und ohne zu lachen und ohne ihn anzusehen, vorbeigehen.
Dann kommst du an ein großes offenes Schloss. Auf dessen Schwelle musst du die Rute fallen lassen und stracks durch das Schloss an der anderen Seite wieder herausgehen. Da ist ein alter Brunnen, aus dem ist ein alter Baum gewachsen, daran hängt ein Vogel im Bauer, den nimm auf.
Dann nimm noch ein Glas Wasser aus dem Brunnen und geh mit diesen beiden denselben Weg wieder zurück. Von der Schwelle nimm die Rute wieder mit, und wenn du dann wieder bei dem Hund vorbeikommst, dann schlag ihm ins Gesicht. Jedoch sieh zu, dass du ihn auch triffst, und dann komm auch wieder zu mir zurück.“
Da fand sie alles geradeso, wie die Frau es gesagt hatte, und auf dem Rückweg da fand sie die beiden Brüder, die sich in der halben Welt gegenseitig gesucht hatten. Sie gingen zusammen bis zu dem schwarzen Hund, dem das Mädchen ins Gesicht schlug: da wurde er ein schöner Prinz, der mit ihnen bis zum Wasser ging. Da stand noch die alte Frau, die freute sich sehr, dass sie alle wieder da waren, und trug sie alle übers Wassers, und dann ging sie auch weg, denn nun war sie erlöst. Die anderen aber gingen alle zu dem alten Fischer, und waren froh, dass sie sich wiedergefunden hatten. Den Vogel aber hängten sie an die Wand.
Der zweite Sohn konnte nicht lange zu Hause bleiben, und er nahm seinen Flitzebogen und ging auf die Jagd. Als er müde war, nahm er seine Flöte und blies ein Stückchen. Der König aber war auch auf der Jagd, hörte es und ging hin, und wie er den Jungen traf, da sagte er:
„Wer hat dir erlaubt, hier zu jagen?“ – „Oh, niemand.“ – „Wem gehörst du?“ – „Ich bin dem Fischer sein Sohn.“ – „Der hat ja keine Kinder.“ – „Wenn du es nicht glauben willst, so komm mit.“ Das tat der König und fragte den Fischer, der ihm alles erzählte. Und das Vögelchen an der Wand fing an zu singen:
„Die Mutter sitzt allein,
Wohl in dem Kerkerlein.
O König, edles Blut,
Dies sind deine Kinder gut.
Die falschen Schwestern beide,
Die taten den Kindern leide,
Wohl in des Wassers Grund,
Wo sie der Fischer fand.“
Da erschraken sie alle, und der König nahm den Vogel, den Fischer und die drei Kinder mit sich auf das Schloss, ließ das Gefängnis aufschließen und nahm seine Frau wieder heraus. Doch war diese ganz krank und elend geworden. Da gab ihr die Tochter von dem Wasser des Brunnens zu trinken, da wurde sie wieder frisch und gesund. Die beiden falschen Schwestern wurden aber verbrannt, und die Tochter freite den Prinzen.

Hintergründe zum Märchen „Die drei Vögelchen“
„Die drei Vögelchen“ (KHM 96), auch bekannt als „De drei Vügelkens“, ist ein Märchen aus der Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm. Die Geschichte hat mehrere Hintergründe und Einflüsse, die auf verschiedene Märchen und Überlieferungen aus verschiedenen Kulturen zurückgehen. Das Märchen stammt aus der Region um den Köterberg in Deutschland. Die Brüder Grimm erhielten die Geschichte von einem Schäfer und einer Handschrift von Ludowine von Haxthausen. Die Verwendung des Plattdeutschen in der Geschichte spiegelt die regionale Herkunft wider.
„Die drei Vögelchen“ weist Ähnlichkeiten mit anderen Märchen und Erzählungen auf, die aus verschiedenen Kulturen stammen. Dazu gehören „Die Geschichte der zwei neidischen Schwestern“ aus Tausendundeiner Nacht, „Ancilotto Re di Prouino“ von Straparola, „la Belle-Etoile“ von Aulnoy und „Die Knaben mit den goldnen Sternlein“ von Ludwig Bechstein. Diese Geschichten haben teilweise ähnliche Handlungsstränge und Motive wie das Märchen der Brüder Grimm.
Das Märchen enthält mehrere Motive und Symbole, die in anderen Märchen der Brüder Grimm und in der Märchenliteratur allgemein vorkommen. Dazu gehören der unsterbliche Geist, der sich in der Gestalt des singenden Vogels manifestiert, und das Wasser des Lebens, das heilende Kräfte besitzt. Diese Elemente sind in anderen Märchen wie KHM 9 („Die zwölf Brüder“) und KHM 47 („Vom Machandelboom“) zu finden.
„Die drei Vögelchen“ kann als eine Geschichte über Neid, Verrat und die Überwindung von Schwierigkeiten gesehen werden. Die neidischen Schwestern versuchen, das Glück der ältesten Schwester zu zerstören, indem sie ihre Kinder in den Fluss werfen und Lügen über sie verbreiten. Doch letztendlich führt die Liebe und das Durchhaltevermögen der Kinder dazu, dass die Wahrheit ans Licht kommt und die Familie wieder vereint wird. Das Märchen „Die drei Vögelchen“ wurde im Laufe der Jahre in verschiedenen Formen adaptiert und rezipiert. Eine Verfilmung des Märchens unter dem Titel „Die drei Königskinder“ wurde 2019 veröffentlicht.
Interpretationen zum Märchen „Die drei Vögelchen“
„Die drei Vögelchen“ (KHM 96) von den Gebrüdern Grimm ist ein Märchen, das unterschiedliche Interpretationen und Lesarten zulässt. Hier sind einige mögliche Interpretationen der Geschichte:
Gerechtigkeit und das Gute siegt: Eine zentrale Botschaft des Märchens ist, dass das Gute letztendlich siegt und die Ungerechtigkeit bestraft wird. Die neidischen Schwestern werden für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen, während die Königin und ihre Kinder, die unschuldig gelitten haben, wieder vereint werden und Glück finden.
Überwindung von Widrigkeiten: Die Geschichte zeigt, wie die Kinder trotz ihrer schwierigen Lebensumstände und der Verrat ihrer Tanten zusammenhalten und ihr Schicksal meistern. Sie gehen auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater und finden schließlich wieder zueinander. Diese Interpretation betont die Bedeutung von Ausdauer und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.
Die Macht der Liebe und Güte: Die Tochter der Königin zeigt Freundlichkeit und Respekt gegenüber der alten Fischerin und erhält dafür wertvolle Hilfe auf ihrer Suche nach ihren Brüdern und ihrem Vater. Diese Interpretation unterstreicht die Bedeutung von Mitgefühl und Freundlichkeit im Umgang mit anderen, insbesondere mit älteren und weisen Menschen, die oft Unterstützung und Rat geben können.
Die Rolle des Schicksals und der Vorsehung: Das Märchen zeigt, wie das Schicksal und die Vorsehung die Handlung lenken und die Charaktere zusammenführen. Die Kinder werden vom Fischer gerettet und finden später ihren leiblichen Vater. Die bösen Schwestern werden entlarvt und bestraft. Diese Interpretation legt nahe, dass es eine höhere Ordnung gibt, die dafür sorgt, dass das Gute belohnt und das Böse bestraft wird.
Transformation und Erlösung: Die Geschichte enthält Elemente der Transformation und Erlösung, wie zum Beispiel die Verwandlung des schwarzen Hundes in einen Prinzen und die Erlösung der alten Fischerin. Diese Interpretation betont die Möglichkeit der Veränderung und der Befreiung von Flüchen oder bösen Taten, wenn man sich auf den richtigen Weg begibt und die richtigen Entscheidungen trifft.
Diese Interpretationen zeigen die Vielschichtigkeit des Märchens „Die drei Vögelchen“ und seine zeitlosen Themen, die auch heute noch relevant sind.
Adaptionen zum Märchen „Die drei Vögelchen“
„Die drei Vögelchen“ (Originaltitel: „De drei Vügelkens“) ist ein deutsches Märchen, das von den Gebrüdern Grimm mit der Märchennummer 96 gesammelt wurde. Das Märchen ist ursprünglich in Plattdeutsch geschrieben. Es ist als Aarne-Thompson Typ 707 klassifiziert. Die Geschichte ähnelt Ancilotto, König von Provino, von Giovanni Francesco Straparola. Auch die 756. Geschichte von Tausendundeiner Nacht ist ähnlich. Es gibt einige Adaptionen des Märchens „Die drei Vögelchen“ (KHM 96) von den Gebrüdern Grimm. Hier sind konkrete Beispiele für verschiedene Adaptionen des Märchens:
Film: „Die drei Königskinder“ (2019) – Eine deutsche Fernsehproduktion unter der Regie von Su Turhan, die auf dem Märchen „Die drei Vögelchen“ basiert. Der Film ist Teil der ARD-Reihe „Sechs auf einen Streich“, die verschiedene Märchen der Brüder Grimm als Fernsehfilme adaptiert hat. In dieser Adaption steht die jüngste Tochter im Mittelpunkt, die auf der Suche nach ihren Brüdern und der Wahrheit ist, um ihre Mutter zu retten.
Literatur: „Die Knaben mit den goldnen Sternlein“ von Ludwig Bechstein – Eine Geschichte aus Bechsteins „Deutsches Märchenbuch“ (Nr. 65), die Ähnlichkeiten mit „Die drei Vögelchen“ aufweist. In diesem Märchen geht es ebenfalls um drei königliche Kinder, die getrennt werden und später ihre wahre Identität entdecken. Die Geschichte zeigt ähnliche Motive wie das Wasser des Lebens und die Suche nach den leiblichen Eltern.
Theater: „Die drei Vögelchen“ – Eine Bühnenadaption des Märchens für Kindertheater und Schultheatergruppen, die das Märchen als Schauspiel für junge Darsteller aufbereitet. In dieser Version wird die Geschichte oft in einer humorvollen und leicht verständlichen Weise präsentiert, um das junge Publikum zu unterhalten und die Botschaften des Märchens zu vermitteln.
Hörspiele: Es gibt verschiedene Hörspiel-Adaptionen des Märchens „Die drei Vögelchen“, die auf CDs oder als digitale Downloads verfügbar sind. In diesen Versionen wird das Märchen oft von professionellen Sprechern erzählt, oft mit musikalischer Untermalung und Geräuscheffekten, um die Geschichte lebendig werden zu lassen und das Hörerlebnis zu bereichern.
Illustrationen und Bilderbücher: Im Laufe der Jahre haben verschiedene Künstler das Märchen „Die drei Vögelchen“ illustriert und als Bilderbuch für Kinder herausgebracht. Beispiele für solche Illustrationen sind die Arbeiten von Otto Ubbelohde (1909), die das Märchen in eindrucksvollen Bildern darstellen und die Handlung visuell erfahrbar machen.
Diese Adaptionen zeigen, wie das Märchen „Die drei Vögelchen“ in verschiedenen Medien und künstlerischen Formen interpretiert und präsentiert wurde, um die Geschichte für unterschiedliche Zielgruppen und Generationen zugänglich und relevant zu machen.
Zusammenfassung des Märchen „Die drei Vögelchen“
„Die drei Vögelchen“ (KHM 96) ist ein Märchen der Brüder Grimm, das von drei Schwestern handelt, die den König heiraten möchten. Der König erfüllt ihren Wunsch und heiratet die älteste und schönste Schwester. Sie bekommen zwei Söhne und eine Tochter, die alle bei ihrer Geburt jeweils einen roten Stern tragen. Jedoch werfen die neidischen Schwestern die Kinder in die Weser, woraufhin jeweils ein singender Vogel auffliegt. Sie erzählen dem König, dass die Königin Tiere geboren hat, woraufhin er sie ins Gefängnis werfen lässt.
Ein Fischer rettet die Kinder aus dem Fluss und zieht sie mit seiner Frau auf. Als die Kinder von ihrem Schicksal erfahren, suchen sie ihren leiblichen Vater. Der älteste Sohn trifft auf eine alte Fischerin, die ihn über ein großes Wasser trägt. Später folgen ihm der zweite Sohn und die Tochter auf demselben Weg. Die Tochter begegnet der Fischerin freundlich und erhält von ihr wertvolle Ratschläge und eine Rute. Sie befolgt die Anweisungen der Fischerin und kann so den verwandelten Prinzen und ihre Brüder finden.
Die Kinder kehren zu ihrem Pflegevater, dem Fischer, zurück und werden später vom König entdeckt, der die Wahrheit über die Geschichte erfährt. Ein singender Vogel im Käfig offenbart die bösen Taten der Schwestern. Der König befreit seine Frau aus dem Gefängnis, und die Tochter heilt sie mit dem Wasser des Lebens. Die Tochter heiratet den Prinzen, und die bösen Schwestern werden verbrannt.
Die Handlung des Märchen
Drei Schwestern hüteten Kühe, als ein König und seine Gesellschaft vorbeikamen. Die Älteste zeigte auf den König und sagte, sie würde ihn oder niemanden heiraten. Ihre Schwestern zeigten auf die Minister und sagten dasselbe. Der König rief sie vor sich her, und dann, weil sie sehr schön waren, heiratete er die Älteste, und seine Minister heirateten die Jüngste.
Der König musste sich auf eine Reise begeben, und ihre Schwestern mussten die Königin begleiten. Sie gebar einen Sohn mit einem roten Stern auf der Stirn. Ihre Schwestern warfen den kleinen Jungen ins Wasser, und obwohl ein Vogel aus dem Wasser sprang, sang er von dem, was sie getan hatten. Obwohl der Vogel sie erschreckte, erzählten die Schwestern dem König, dass die Königin einen Hund geboren hatte. Wenig wusste jeder, dass ein Fischer den Jungen aus dem Wasser fischte und aufzog. Der König sagte, dass alles, was Gott gesandt habe, gut sei. So geschah es auch bei ihrem zweiten Sohn, und traurigerweise auch bei ihrem dritten Kind, dem König und der Tochter der Königin. Anstatt jedoch zu sagen, die Königin habe einen dritten Hund geboren, sagten die Schwestern, sie habe eine Katze geboren. Dies zwang den König zur Hand, und er warf seine Frau zur Strafe in ein Gefängnis.
Eines Tages wollten die anderen Jungen den Ältesten nicht mit sich fischen lassen, weil er ein Findelkind war. Also machte er sich auf die Suche nach seinem Vater. Er fand eine alte Frau beim Angeln und sagte ihr, dass sie lange bevor sie etwas fängt, fischen würde. Sie sagte ihm, dass er lange bevor er seinen Vater finden würde, suchen würde, und trug ihn dazu über das Wasser. Im folgenden Jahr machte sich der zweite Junge auf die Suche nach dem Bruder, und ihm erging es genauso. Im darauffolgenden Jahr machte sich auch das Mädchen auf die Suche, und als sie die Frau fand, sagte sie: „Möge Gott Ihren Fischfang segnen“. Die alte Frau gab ihr eine Rute und sagte ihr, sie solle zu einem Schloss gehen, einen gefangenen Vogel und ein Glas Wasser mitbringen und auf dem Rückweg einen schwarzen Hund mit der Rute schlagen. Sie tat es, fand unterwegs ihre Brüder, und als sie den Hund schlug, verwandelte sie ihn in einen stattlichen Prinzen. Sie gingen zurück nach Hause zum Fischer.
Der zweite Sohn ging auf die Jagd und spielte, als er müde wurde, Flöte. Der König hörte dies und fand ihn. Er glaubte nicht, dass er der Sohn des Fischers war, also lud ihn der zweite Sohn nach Hause ein. Dort sang der Vogel die Geschichte davon, was mit ihnen geschah. Die Königin wurde aus dem Gefängnis entlassen, die verlogenen Schwestern wurden getötet, und die Tochter wurde mit dem Prinzen verheiratet.
Informationen für wissenschaftliche Analysen
Kennzahl | Wert |
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Nummer | KHM 96 |
Aarne-Thompson-Uther-Index | ATU Typ 707 |
Übersetzungen | DE, EN, DA, ES, PT, IT, JA, NL, PL, RU, TR, VI, ZH |
Lesbarkeitsindex nach Amstad | 81.2 |
Lesbarkeitsindex nach Björnsson | 29.7 |
Flesch-Reading-Ease Index | 70.4 |
Flesch–Kincaid Grade-Level | 7.2 |
Gunning Fog Index | 7.6 |
Coleman–Liau Index | 10.5 |
SMOG Index | 8.5 |
Automated Readability Index | 7.2 |
Zeichen-Anzahl | 7.566 |
Anzahl der Buchstaben | 5.859 |
Anzahl der Sätze | 87 |
Wortanzahl | 1.309 |
Durchschnittliche Wörter pro Satz | 15,05 |
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben | 192 |
Prozentualer Anteil von langen Wörtern | 14.7% |
Silben gesamt | 1.874 |
Durchschnittliche Silben pro Wort | 1,43 |
Wörter mit drei Silben | 73 |
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben | 5.6% |